Ski Alpin

Goldberg vor Kilde in Gröden Trainingsbester – Paris unter den Top 15

Dienstag, 12. Dezember 2023 | 14:05 Uhr

St. Christina – Am Dienstag wurde es am Fuße des Langkofels erstmals richtig ernst: Auf der ehrwürdigen Saslong stand nämlich das erste Training für die beiden Abfahrten in Gröden auf dem Programm. Dabei hatte der US-Amerikaner Jared Goldberg die Nase vorn.

Goldberg, der sich ebenso wie viele seiner Landsmänner auf der Saslong pudelwohl fühlt, fand beim ersten Trainingslauf die schnellste Linie und stellte in 2.02,19 Minuten Bestzeit auf. Der 32-Jährige entschied damit bereits zum dritten Mal ein Gröden-Training für sich – schon 2017 und 2020 war der US-Boy bei einem Abfahrtstraining nicht zu schlagen gewesen. Beim Rennen selbst wartet Goldberg hingegen noch auf eine absolute Spitzenplatzierung: Als bestes Ergebnis steht ihm in Gröden ein sechster Rang (2020) zu Buche.

Hinter Goldberg brachten sich mehrere „heiße Eisen“ für die beiden Abfahrten in Position. Während Top-Favorit und Titelverteidiger Aleksander Aamodt Kilde dank eines hervorragenden zweiten Streckenabschnitts Rang zwei belegte (+0,25 Sekunden), komplettierte der Schweizer Stefan Rogentin (+0,37) die Top-Drei. Vierter wurde der deutsche Außenseiter Simon Jocher, Fünfter der Österreicher Daniel Hemetsberger.

Odermatt, Paris und Vorjahressieger Kriechmayr unter den schnellsten 15

Mit Gesamtweltcup-Sieger Marco Odermatt (Platz ) sowie Lokalmatador Dominik Paris aus Ulten (Rang neun) landeten zwei weitere absolute Kapazunder in den Top-Ten. Der Österreicher Vincent Kriechmayr, der im Vorjahr ebenso wie Kilde eine Gröden-Abfahrt für sich entschied, kam unmittelbar hinter dem „Azzurro“ Mattia Casse (2022 als Dritter des Abfahrts-Klassikers erstmals auf dem Podest) auf Rang 14.

Neben Paris und Casse fuhren drei weitere Italiener beim ersten Training in die Top-30: Florian Schieder aus Kastelruth wurde 16., Guglielmo Bosca 19. und Routinier Christof Innerhofer aus Gais 30.

Am Mittwoch ist auf der Saslong ein weiteres Abfahrtstraining geplant. Der zweite Trainingslauf beginnt neuerlich um 11.45 Uhr.

„Überraschungen sind möglich“

Ungewohnter Untergrund und weite Sprünge: Beim ersten Abfahrtstraining, das der US-Amerikaner Jared Goldberg für sich entschied, zeigte sich die Saslong von einer etwas anderen Seite als gewohnt. Wir haben nach dem Training die Stimmen einiger Protagonisten gesammelt.

Aleksander Aamodt Kilde (2. Platz): „Der Schnee ist in diesem Jahr ziemlich schnell. Auf der Piste geht es ziemlich dahin und auch die Sprünge gehen relativ weit. Ich gehe davon aus, dass sich die Verhältnisse noch ändern, wenn es schneit. Auch einige Sprünge müssen möglicherweise nachgebessert werden. Alles in allem ist die Strecke aber in einem sehr guten Zustand – so wie eigentlich immer hier in Gröden. Für die Rennen gibt es mit Marco Odermatt, Vincent Kriechmayr sowie den bärenstarken US-Boys viele Favoriten, wobei ich auch mich selbst dazuzähle.“

Dominik Paris (9. Platz): „Die Saslong gefällt mir heuer ausgesprochen gut. Es ist alles etwas schneller als gewohnt, daher denke ich, dass noch ein paar Passagen bearbeitet werden. Jetzt hängt natürlich viel vom Wetter ab und davon, wie sich die Piste bis zu den Rennen entwickelt. Sollten die Bedingungen so bleiben, könnte es heuer sehr spannend werden, da die Verhältnisse auch anderen Athleten entgegenkommen. Die letzten Jahre herrschten häufig Bedingungen vor, bei denen die Norweger und US-Amerikaner einfach eine Klasse besser als der Rest sind. Nun kann möglicherweise auch mit uns Italienern gerechnet werden.“

Florian Schieder (16. Platz): „Bis zur Ciaslat war meine Fahrt heute recht okay, im Anschluss habe ich leider etwas den Faden verloren. Der Untergrund ist besser als erwartet und auch die Sprünge gehen hoch und weit – ich hoffe, dass dies auch bei den Rennen so ist. Nach den guten Ergebnissen in der letzten Saison ist der Druck bei mir persönlich höher als noch vor einem Jahr und auch mehr Personen kommen in den nächsten Tagen meinetwegen hierher. Daher gilt es umso mehr, alles zu geben, um die Fans nicht zu enttäuschen.“

Christof Innerhofer (30. Platz): „Meine Fahrt war sicher nicht gut. Ich habe etwas getüftelt und einen längeren Ski genommen, mit dem ich aber nicht zurechtgekommen bin. Sollten die Bedingungen so bleiben, wie sie heute waren, ist bei den Rennen die ein oder andere Überraschung möglich. Da aber Schneefall vorausgesagt ist, wird der Schnee wohl aggressiver bzw. stumpfer und die Piste dadurch langsamer. Wenn ich dann auch noch einen Blick auf meine heutige Zeit werfe, ist für mich persönlich wohl nicht allzu viel möglich.“

Von: apa

Bezirk: Salten/Schlern