Radbewerbe fanden vor dem Brandenburger Tor statt

Special Olympics Weltspiele – Österreich holte 45 Medaillen

Sonntag, 25. Juni 2023 | 15:06 Uhr

Österreichs Athletinnen und Athleten haben bei den Special Olympics World Summer Games in Berlin 45 Medaillen geholt: 13 Mal Gold, 16 Mal Silber und ebenfalls 16 Mal Bronze. 62 Sportlerinnen und Sportler und zwölf Unified-Partnerinnen und -Partner aus Österreich hatten seit vergangener Woche an den Weltspielen für Menschen mit mentalen Beeinträchtigungen teilgenommen. Für Sonntagabend stand noch die Schlusszeremonie am Brandburger Tor am Programm.

“Ich bin unglaublich stolz auf diese Delegation, die bei den World Games über sich hinausgewachsen ist und so derart großartige Leistungen erbracht hat. Unsere Athletinnen und Athleten waren perfekt vorbereitet, auch die zahlreichen Debütanten in unserem Team konnten sich dank des tollen Teamspirits und der grandiosen Atmosphäre perfekt präsentieren. Das hat gezeigt, wie stark wir sportlich aufgestellt sind”, resümierte Peter Ritter, Präsident von Special Olympics Österreich (SOÖ).

“Es waren neun inklusive Tage, wie man sie sich wünscht”, hieß am Sonntag das Fazit seitens des Veranstalters und der Organisatoren. Knapp 7.000 Sportler aus fast 190 Nationen haben bei den Spielen teilgenommen. Am Sonntag fielen die letzten Medaillenentscheidungen in Basketball 3×3, Radfahren, Reiten und Tennis. Die Organisatoren zeigten sich mit den Zahlen mehr als zufrieden: Es seien “alle Erwartungen der Verantwortlichen für diese Weltspiele übertroffen” worden: Rund 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren im Olympiastadion bei der Eröffnungsfeier dabei, bei den Bewerben haben rund 330.000 Besucher mitgefiebert und angefeuert – darunter viele Schulklassen und Familien.

Medial wurde den World Summer Games so große Beachtung wie bisher kaum noch Special Olympics Weltspielen beigemessen: Für das Fernsehen wurde durch eine bisher einzigartige Medienallianz umfangreiches Material zur Verfügung gestellt und Sky Deutschland übertrug auch eine Reihe von Bewerben live.

Ludmilla Remler, Vorstandsmitglied von Special Olympics Österreich, war seit 1991 bei allen Weltspielen dabei. Sie sagte im APA-Gespräch: “Die Organisation jeder Weltspiele ist anders, die Mentalität der Länder ist immer anders. Die Deutschen planten alles sehr genau”, fasste sie ihre Eindrücke zusammen. Die Stimmung sei toll gewesen und sie schwärmte von den großformatigen Werbeflächen für die Spiele, unter anderem am Alexanderplatz oder am Brandenburger Tor. “Die Medienpräsenz ist sehr groß im Vergleich zu anderen Spielen. So etwas habe ich noch nicht erlebt”, meinte sie.

Für Special Olympics Österreich bleibe, so Remler, bei aller Freude auch ein “schaler Beigeschmack”, vor allem in den Sportarten Leichtathletik und Schwimmen: “Die neuen Regelwerke und Zeitenvorgaben in diesen Sportarten haben für unzählige Disqualifikationen – auch bei Österreichern – gesorgt, zusätzlich natürlich für viele Tränen bei den Sportlern. Hier wird in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich noch sehr heftig diskutiert werden, Special Olympics International ist ganz klar gefordert, daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.”

Einiges an Prominenz aus Politik, Sport und Unterhaltung besuchte die Athletinnen und Athleten – darunter auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Sportgrößen wie der ehemalige Weltcup-Skifahrer Felix Neureuther oder Basketball-Star Dirk Nowitzki. Österreichs Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) war vergangene Woche bei der Eröffnungszeremonie mit der österreichischen Delegation ins Stadion eingezogen.

Mary Davis, CEO von Special Olympics International, lobte am Sonntag bei der Abschlusspressekonferenz: “Berlin hat die Mauern der Trennung und Ausgrenzung niedergerissen und durch die Kraft des Sports bei diesen Spielen Brücken der Inklusion gebaut.” Diese Spiele würden in den kommenden Jahren als die “Happy Games” bekannt werden.

Juliane Seifert, deutsche Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat, unterstrich: “Die Special Olympics waren ein voller Erfolg, weil sie ein Doppel-Wumms für Inklusion waren. In den letzten neun Tagen haben uns die Athletinnen und Athleten gezeigt, wie Inklusion funktioniert. Sie haben uns mit ihrem Einsatz und ihrer Begeisterung angesteckt.” Die Spiele hätten gezeigt, dass Inklusion funktioniert und zum Wohl der gesamten Gesellschaft ist. Die Special Olympics hätten viele tausend Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bei den Wettkämpfen und dem Rahmenprogramm zusammengebracht, so Seifert.

Von: apa