Kommentar

Südtiroler Sportträume – Südtiroler Sportschäume

Donnerstag, 08. Juni 2017 | 10:04 Uhr

Bozen – Immer wieder geistert der Traum, Südtiroler Sportler bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen unter dem Landesadler antreten zu lassen, durch die Medienwelt.

Auch wenn es im Ausland einige Beispiele dafür gibt, dass auch nicht souveräne Staaten und Gebiete bei internationalen Sportereignissen antreten können, werden vermutlich auch diesmal wieder Südtiroler Sportträume zu Sportschäumen werden. Es ist natürlich verlockend, Südtiroler als „sportlichen Botschaftern“ in Landessache mit Werbebannern überhäuft bei Olympischen Spielen bei der Medaillenjagd zuzuschauen, aber die Kosten, die vielen Fragen und die Widerstände sind enorm.

Erst einmal müsste der bisherige Verband – der italienische – einverstanden sein und die Südtiroler „gehen lassen“. Zudem müsste der Südtiroler Verband international anerkannt werden. Des Weiteren müssten sich die Südtiroler Olympioniken neue Trainingspartner suchen und es müssten für sie teure, neue Strukturen geschaffen werden. Am Ende fänden die Events der Südtiroler Profis nur vor dem Fernseher anstatt auf der Wettkampfstätte statt.

Auf der anderen Seite ist die Sportautonomie ein berechtigter Wunsch und das Ziel, den Sportlern als Südtirolern mehr Sichtbarkeit zu beschaffen, ist eine Chance für das ganze Land. Unser Land sollte auf alle Verantwortlichen einwirken, dass unsere Sportprofis auch als Südtiroler genannt werden. Das Land könnte auch massiv als Trikotsponsor einsteigen.

Wir bekämen fast das Gleiche. Dazu braucht es aber keinen eigenen Verband mit eigenen, teuren Strukturen.

Von: ka

Bezirk: Bozen