Swiatek war von Paolini nicht zu knacken

Swiatek zum 4. Mal Paris-Siegerin – Paolini chancenlos

Samstag, 08. Juni 2024 | 17:38 Uhr

Von: APA/Reuters/sda

2020, 2022, 2023 und jetzt auch 2024: Iga Swiatek hat sich am Samstag ohne Mühe im Finale gegen Jasmine Paolini ihren vierten French-Open-Turniersieg geholt. Die Italienerin lag zwar mit Break 2:1 voran, machte danach aber nur noch ein Game und zog mit 2:6,1:6 den Kürzeren. Für die topgesetzte Polin war es der fünfte Titelgewinn bei einem Tennis-Major-Event, 2022 war sie auch bei den US Open nicht zu schlagen gewesen. Für Paolini war die Grand-Slam-Final-Premiere ernüchternd.

Drei Turniersiege in Folge in Paris hatten zuvor nur die Belgierin Justine Henin (2005 bis 2007) und die Serbin Monica Seles (1990 bis 1992) geschafft. Swiatek avancierte nun zur jüngsten Spielerin aller Zeiten, die in Roland Garros vier Titel gewann. Sie erfüllte sich nachträglich das schönste Geschenk anlässlich ihres 23. Geburtstags am 31. Mai. Als Preisgeld durfte sie sich über einen Scheck in der Höhe von 2,4 Millionen Euro freuen. Nach ihren Turniersiegen in Madrid und Rom hat sie nun schon 19 Matchsiege in Folge auf dem Konto. Nach nur 1:08 Stunden verwertete sie ihren ersten Matchball dank eines starken Aufschlags.

Danach warf sie ihren Schläger auf den roten Sand am Court Philippe Chatrier, sank auf die Knie und schrie ihre Freude heraus. Wenig später streckte sie voller Stolz den silbernen Suzanne Lenglen Cup in die Höhe und gab ihm einen Kuss. “Ich liebe den Platz hier, kann es jedes Jahr kaum erwarten, wieder herzukommen”, verlautete Swiatek. In der 2. Runde hatte sie gegen Naomi Osaka einen Matchball abwehren müssen. “Ich war fast draußen aus dem Turnier, habe aber immer daran geglaubt, dass es noch möglich ist. Es war ein richtig emotionales Turnier für mich”, sagte die Weltranglistenerste. In den Runden danach war sie dafür ungefährdet.

Aufgrund ihrer Paris-Dominanz werden schon Vergleiche mit Rafael Nadal angestellt, der bei den Männern 14 Mal beim wichtigsten Turnier auf der roten Asche den Titel geholt hat. “Wir werden in 14 Jahren sehen, ob die Reise ähnlich verläuft”, sagte Swiatek, die Vergleiche mit Nadal für etwas übertrieben hält: “Für mich steht er über allen, er ist eine totale Legende.” Aber es sei “cool” und mache sie auch “stolz, dass ich im gleichen Satz wie Nadal erwähnt werde”. Swiatek gewann in Paris 21 Matches in Folge, vor ihr im ewigen Ranking liegen da nur noch Chris Evert (29), Seles (25) und Henin (24).

Paolini gelang im zweiten Satz nur das Ehren-Game zum 1:5. Die 28-Jährige stand nach den ersten drei Games völlig auf verlorenem Posten, der Unterschied zwischen der Nummer eins der Welt und der Ranking-15. war enorm. Gegen die Power und Präzision von Swiatek war kein Kraut gewachsen. Damit machte die Italienerin auch im dritten direkten Duell mit dem aktuellen Aushängeschild im Frauen-Tennis nur drei Games. “Gegen sie hier zu spielen, ist die härteste Challenge in unserem Sport”, betonte Paolini.

Für Paolini war das Turnier trotzdem ein voller Erfolg, war sie doch zuvor in Paris nie über die 2. Runde hinausgekommen. Auf Grand-Slam-Ebene war das Achtelfinale bei den Australian Open in diesem Jahr zuvor das beste Abschneiden gewesen. Als Belohnung wird sie ab Montag als Siebente erstmals in den Top Ten der Welt aufscheinen. “Es waren sehr intensive 15 Tage, die besten meines Lebens, ich bin sehr glücklich.” Am Sonntag hat sie zudem die Chance, im Doppel der French Open mit Sara Errani gegen Coco Gauff/Katerina Siniakova (USA/CZE) zu triumphieren.

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