Julia Hauser schwamm, radelte und lief zu Silber

Triathletin Julia Hauser bei European Games mit Silber

Dienstag, 27. Juni 2023 | 17:21 Uhr

Triathletin Julia Hauser hat am Dienstag die insgesamt zehnte österreichische Medaille bei den European Games in Polen geholt, die zweite in Silber. Die Wienerin kam in Krakau über die olympische Distanz von 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen nach 1:57:05 Std. zehn Sekunden hinter der norwegischen Siegerin Solveig Lovseth ins Ziel, Bronze ging zwei Sekunden hinter Hauser an die Belgierin Jolien Vermeylen. Die Kärntnerin Sara Vilic wurde 9:38 Min. zurück 40.

Hauser war mit mehr als einer Minute Rückstand aus dem Wasser gestiegen, machte aber auf dem Rad richtig Dampf und schloss noch vor der Halbzeit der zweiten Teildisziplin zur Spitze auf. In der Spitzengruppe schlüpfte die 29-Jährige bei leichtem Regen in die Laufschuhe und hielt sich da immer in Lauerposition. Auf den letzten Kilometern setzte sie in der Medaillen-Entscheidung die entscheidenden Akzente. Die Siegerzeit der 23-jährigen Lovseth betrug 1:57:05 Std. Vilic war nach dem Schwimmen als 15. aussichtsreich gelegen, fiel dann aber bald und sukzessive zurück.

Hauser war nach dem Medaillengewinn enthusiasmiert. Die Silberne fühle sich “richtig sensationell, unglaublich, mega-cool” an. “Es ist einfach schön, dass es heute so aufgegangen ist. Endlich konnte ich zeigen, was in mir steckt.”

Sie habe versucht, so lange wie möglich an Lovseth dranzubleiben, um Gold nicht aus den Augen zu verlieren. “Einen Kilometer vor dem Ziel habe ich aber ein Loch aufreißen lassen müssen – dann bin ich nur noch gelaufen, was der Körper hergibt, um die Medaille ins Ziel zu bringen. Da ist dann nichts mehr mit Taktik. Zum Glück war mein Tank erst im Ziel leer.” Sie sei im Finish “um mein Leben gesprintet”, erzählte Hauser und bezeichnete die Silbermedaille als größten Erfolg ihrer Karriere.

ÖTRV-Sportdirektor Robert Michlmayr freute sich naturgemäß mit Hauser. “Sie ist sehr brav geschwommen. Auf dem Rad ist sie sehr gut positioniert gefahren. Beim Wechsel zum Laufen hatte sie doch zehn Sekunden zur Spitze, aber sie hat das Loch rasch geschlossen.” Hauser sei dann im Laufen immer schneller geworden, habe auch einen Ausrutscher Ende der dritten von vier Laufrunden weggesteckt. Für harte Arbeit sei Hauser laut Michlmayr nun aber belohnt worden. “Sie hat doch einige Rückschläge gehabt, hat es oft nicht umsetzen können. Sehr verdient, finde ich.”

Der Podestplatz brachte auch gute Punkte für die Olympia-Qualifikation, Hauser sollte den Quotenplatz nach Michlmayrs Meinung nun “nach Hause bringen” können. Für die Männer-Konkurrenz am Mittwoch ist Alois Knabl von einem ÖTRV-Trio am stärksten einzuschätzen, Michlmayr hofft auf ein Top-Ten-Ergebnis. Auch Leon Pauger und Lukas Pertl treten an. Für Samstag (jeweils 10.00 Uhr) ist die Mixed-Konkurrenz angesetzt.

Das ÖOC-Aufgebot hält bei den European Games nach einer Wettkampfwoche bei je viermal Gold und Bronze sowie zwei Silbermedaillen.

Von: apa