Real-Boss Perez über Super-League-Urteil erfreut

UEFA: EuGH-Urteil keine Billigung der Super League

Donnerstag, 21. Dezember 2023 | 15:29 Uhr

Die Europäische Fußball-Union nimmt die Niederlage vor dem EuGH im Super-League-Streit einer ersten Reaktion zufolge gelassen zur Kenntnis. Das Urteil des Europäischen Gerichtshof bedeute keine “Billigung oder Bestätigung der sogenannten Super League”, teilte der Dachverband am Donnerstag mit. Neu eingeführte Regeln würden die vom Gericht aufgeführten Mängel auffangen.

Die UEFA sei zuversichtlich, dass diese neuen Vorgaben für die Zulassung zu Wettbewerben “mit allen relevanten europäischen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmen”. Der Verband stehe weiterhin zur sogenannten Fußball-Pyramide, die auf nationalen Ligen beruht, in denen sich Vereine für internationale Wettbewerbe qualifizieren können.

“Wir werden das europäische Sportmodell weiterhin gemeinsam mit den Nationalverbänden, Ligen, Vereinen, Fans, Spielern, Trainern, EU-Institutionen, Regierungen und Partnern gestalten”, teilte die UEFA mit. Sie vertraue darauf, dass das derzeitige Fußball-Modell in Europa durch europäische und nationale Gesetze vor Gefahren beschützt werde.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin äußerte am Nachmittag, im Grunde würde das bestehende Modell deshalb gestärkt. Während der Pressekonferenz bekam der Slowene unter anderem Unterstützung von Vertretern der Club-Vereinigung ECA und der Ligen-Vereinigung European Leagues. “Der Fußball bleibt vereint”, sagte Ceferin, der zudem kritisierte, dass die öffentliche Mitteilung des EuGH nicht das ganze Urteil wiedergebe.

Der Weltverband FIFA kündigte an, er werde das Urteil “in Abstimmung mit der UEFA, den anderen Konföderationen und den Mitgliedsverbänden analysieren”.

Unterdessen bekräftigte die spanische Liga ihren Widerstand gegen eine Super League. “Mehr denn je erinnern wir daran, dass die ‘Super League’ ein egoistisches und elitäres Projekt ist”, schrieb die Liga auf der Plattform X. Jedes Format, das nicht völlig offen und jedes Jahr neu durch die nationalen Ligen geformt werde, sei ein geschlossenes System.

“Der europäische Fußball hat bereits gesprochen, besteht nicht darauf”, richtete sich die Liga an die Befürworter einer Super League, vor allem Real Madrid und der FC Barcelona, die das Projekt in den vergangenen Monaten weiter vorangetrieben hatten. Die spanische Liga und die beiden Top-Clubs sind in vielen Fragen seit Jahren zerstritten. Real teilte bei X den Beitrag der Super-League-Agentur A22, in dem ein Ende des UEFA-Monopols gefeiert wurde.

Auch die europäische Fan-Organisation Football Supporters Europe (FSE) hat sich erneut klar gegen eine Super League positioniert. “Was auch immer als Nächstes kommt, die Super League bleibt ein schlecht durchdachtes Projekt, das die Zukunft des europäischen Fußballs gefährdet”, schrieb die Organisation auf X. Die FSE werde sich mit allen Mitgliedern und Fans dagegen wehren. Es gebe im europäischen Fußball keinen Platz für “eine abtrünnige Super League”.

Real-Clubchef Florentino Perez hingegen sprach von einem “großen Tag für den Fußball und den Sport” und meinte, der Fußball sei nun “in den Händen von Clubs, Spielern und Fans”. Der FC Barcelona freute sich in einer ersten Stellungnahme auf “einen neuen Bewerb in Europa auf Top-Level”.

Von: APA/dpa/Reuters