Das Ende einer lange Zeit höchst erfolgreichen Zusammenarbeit

Union-Berlin-Trainer Fischer muss nach Negativserie gehen

Mittwoch, 15. November 2023 | 17:51 Uhr

Urs Fischer ist nicht mehr Trainer des 1. FC Union Berlin. Nach 14 Spielen ohne Sieg und dem Abrutschen auf den letzten Platz in der deutschen Fußball-Bundesliga trennten sich Verein und Coach am Mittwoch nach mehr als fünf Jahren meist sehr erfolgreicher Zusammenarbeit. Drei Tage nach dem 0:4 in der Liga gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen zog der Club von Christopher Trimmel damit die Konsequenzen aus der sportlichen Krise.

Als Interimstrainer wird vorerst Unions U19-Trainer Marco Grote die Mannschaft betreuen. Assistiert wird der 51-Jährige von einer Frau, Marie-Louise Eta. Die 32-Jährige sorgt damit für ein Novum in der deutschen Bundesliga. Ob sie am 25. November gegen den FC Augsburg auf der Bank des Schlusslichts sitzen wird, ist aber offen. Dass Union in den kommenden zehn Tagen einen neuen Cheftrainer findet, der seinen eigenen Stab mitbringt, ist alles andere als ausgeschlossen.

Der Abschied von Fischer ist eine Zäsur für die Eisernen. Der 57-Jährigen kam 2018 als früherer Schweizer Meistertrainer zu einem ambitionierter werdenden Zweitligisten, der eine enttäuschende Saison hinter sich hatte. Schon in der ersten Spielzeit gelang den Berlinern der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga. Es sollte nur der erste Schritt in einem rasanten Aufschwung bleiben.

Nach dem Klassenerhalt 2020 schafften es die Berliner erst in die Conference League und dann in die Europa League. In der vergangenen Spielzeit führte Union dann länger die Tabelle der Liga an und qualifizierte sich am Ende sensationell für die Königsklasse – der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Doch mit Beginn der aktuellen Saison endete der Erfolgslauf, die Berliner haben seit August kein Pflichtspiel mehr gewonnen.

Fans und Club hielten dem Personal lange die Stange. “Für das Vertrauen, das ich hier jederzeit gespürt habe, bin ich sehr dankbar. Trotzdem fühlt es sich richtig an, wenn jetzt eine Veränderung passiert: Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen”, sagte Fischer.

Von: APA/dpa