Das Siegerpodest: Venier, Gut-Behrami, Miradoli (v. links)

Venier im Cortina-Super-G Zweite hinter Gut-Behrami

Sonntag, 28. Januar 2024 | 14:01 Uhr

Lara Gut-Behrami hat Cornelia Hütter mit dem Sieg in Cortina d’Ampezzo das Rote Trikot der Super-G-Führenden entrissen. Die Schweizerin setzte sich am Sonntag zum Abschluss des Dolomiten-Triples in Italien in 1:20,75 Min. vor der weiter in Topform agierenden Stephanie Venier (+0,21 Sek.) und Romane Miradoli aus Frankreich (+0,41) durch. Hütter schied am Ende einer verpatzten Fahrt erstmals in dieser Saison aus.

Die positiven Schlagzeilen für den ÖSV schrieb an diesem Wochenende Venier. Die 30-jährige Tirolerin legte nach ihrem Abfahrtssieg am Freitag Rang fünf in der zweiten Abfahrt und nun Platz zwei im Super-G nach. “Ich habe zurzeit einen extremen Grundspeed, fühle mich auch wohl beim Kurvenfahren. Das spiegelt sich in den Ergebnissen wider”, erklärte Venier.

Besser unterwegs als heuer war sie noch nie. Erstmals fuhr Venier in einer Saison drei Podestplätze ein. Am Sonntag hatte sie sich im ersten Moment gar nicht wirklich gefreut. “Gefühlt verbremst”, sei ihr durch den Kopf gegangen. Kurz darauf sah Venier ihre Fahrt anders. “Da, wo ich die Schleife eingelegt habe, war es vielleicht doch nicht so blöd. Ich freue mich jetzt voll.”

Gut-Behrami spielte auf dem Hang, wo sie 2021 Weltmeisterin geworden ist, erneut ihre Technik aus. Im unteren Teil konnte niemand mit der präzisen Fahrt der Schweizerin mithalten. “Es war mit all den Stürzen ein wirklich schräges Wochenende. Ich wollte keine Risiken eingehen, habe einfach versucht, sauber und sicher zu fahren”, sagte Gut-Behrami. In Cortina war es schon ihr vierter Weltcupsieg, der 21. im Super-G und der 41. im Weltcup insgesamt. Einer fehlt ihr noch auf die Schwedin Anja Pärson, die Fünfte der Frauen-Rangliste Renate Götschl hält bei 46.

Hütter erlebte nach den Rängen zwei, vier, eins und zwei den ersten großen Rückschlag. Sie verpasste auf Höhe der letzten Zwischenzeit ein Tor. “Ich bin angefressen auch mich selber, so was darf nicht passieren. Es zipft mich voll an, weil ich meinen Plan während der Fahrt über den Haufen geworfen habe”, sagte die Steirerin nach dem Rückschlag im Kugel-Rennen. “Jetzt bin ich wieder in der Jäger-Rolle, passt auch gut.” Nach 5 von 11 Super-G liegt Hütter zehn Punkte hinter Gut-Behrami (320).

Ihr Risikoansatz, nachdem sich die Fahrt davor nicht schnell angefühlt habe, ging schief. “Ich bin zu eng reingefahren, hatte zu wenig Druck auf der Kante und es ist sich von der Linie nicht mehr ausgegangen”, analysierte Hütter kopfschüttelnd.

Zweitbeste Österreicherin wurde Mirjam Puchner als Siebente (+1,10). Sie startete pfeilschnell, verpasste dann aber einen Schwungansatz. Sich fortsetzende Linienprobleme kosteten die Salzburgerin viel Zeit und einen Top-Platz. “Es ist ärgerlich, wenn man sich Rennen immer wieder mit Fehlern verhaut”, sagte Puchner. Sie bemerkte sich einschleichende technische Fehler und fühlte sich auf der Suche nach der Stabilität.

Auch das dritte Cortina-Rennen kam nicht ohne Stürze und lange Unterbrechungen aus. Die junge Vorarlbergerin Lena Wechner, Stephanie Jenal (SUI), Roberta Melesi (ITA) und Valerie Grenier (CAN) auf dem Weg zu einem Stockerlplatz landeten alle hart im Fangnetz, einige mehr (Ariane Rädler, Anna Schilcher beim Weltcup-Debüt) schieden aus. Wechner konnte nach kurzer Behandlungspause selbst ins Ziel fahren. Weltcuppunkte holten noch Ricarda Haaser (17.), Christina Ager (21.), Christine Scheyer (27.) und Nadine Fest (30.).

Die Italien-Fraktion um Sofia Goggia (5.), Marta Bassino (6.) und vor allem Federica Brignone (9.) gehörte auf heimischem Schnee zu den Geschlagenen. Damit konnte Brignone nach Zauchensee auch Cortina nicht nutzen, um in Speed-Rennen Druck auf Mikaela Shiffrin auszuüben. Ganz anders Gut-Behrami, die im Gesamtweltcup nun 195 Punkte hinter der am Freitag gestürzten und auf ungewisse Zeit fehlenden US-Amerikanerin liegt.

Schon am kommenden Wochenende wäre in Garmisch-Partenkirchen das nächste Speed-Wochenende geplant. Die Rennen in Bayern wackeln allerdings, Temperaturen im zweistelligen Plusbereich werden prognostiziert.

Von: apa

Kommentare
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Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
3 Monate 19 Tage

Der neue “Privattrainer” tut ihr wohl gut.

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