BMW HERO Südtirol Dolomites

Weltklassefeld beim härtesten Bikemarathon der Welt

Montag, 10. Juni 2019 | 17:02 Uhr

Von: mk

Wolkenstein – 4019 Biker stehen am Samstag, den 15. Juni in Wolkenstein am Start des zehnten BMW HERO Südtirol Dolomites. Ganz vorn an der Startlinie platziert sich dabei ein Weltklassefeld, das bei den Herren von HERO-Rekordsieger Héctor Leonardo Páez Leon und Dreifach-Weltmeister Alban Lakata angeführt wird. Bei den Damen ist mit der ehemaligen HERO-Siegerin Elena Gaddoni und Rekordsiegerin Katrin Schwing zu rechnen.

Ein Blick auf die Startliste genügt um zu wissen: Der HERO wird auch bei seiner zehnten Auflage seinem Ruf gerecht, nicht nur der härteste, sondern auch einer der am besten besetzten Mountainbike-Marathons der Welt zu sein.

Rekordsieger und Dreifachweltmeister

Auf der 86 Kilometer langen Königsdistanz mit 4500 Höhenmetern ist der Kolumbianer Héctor Leonardo Páez als erster zu nennen. Páez gewann fünf der bisherigen neun Auflagen des HERO, kein Wunder also, dass er auch beim HERO X als Favorit gehandelt wird. Eine Rolle, mit der der Kolumbianer kein Problem zu haben scheint: „In diesem Jahr werde ich ruhig an den Start gehen“, so Páez. „Der HERO ist ein Rennen, das mir wegen des fantastischen Panoramas gefällt und das mir in den letzten Jahren schon so viel Freude und so viele wunderbare Erinnerungen beschert hat, dass es immer wieder schön ist, nach Wolkenstein zu kommen.“

Zu den HERO-Stammgästen gehört auch Alban Lakata, der beim HERO 2015 einen seiner drei Marathon-Weltmeistertitel eingefahren hat. Der Lienzer hat das Team gewechselt und ist im Herbst zum zweiten Mal Vater geworden. „Diese zwei Dinge haben meine Vorbereitung für diese Saison sehr geprägt“, so Lakata, „grundsätzlich läuft aber alles gut.“ Weil die Formkurve beim Osttiroler steil nach oben zeigt, hofft er, bei WM und EM um eine Medaille mitfahren zu können und auch beim HERO um einen Podestplatz zu kämpfen.

Turbulente Vorbereitung bei zwei Favoriten

Als Konkurrenten fürchtet Lakata neben Páez vor allem Urs Huber und Juri Ragnoli. Der Schweizer Huber, Vorjahres-Gesamtsieger im Alpine Cup, hat allerdings eine verkorkste Vorbereitung hinter sich, wegen einer Erkrankung musste er im Frühling vier Wochen Trainingspause einschieben. Der Respekt vor dem HERO ist deshalb groß. „Eigentlich ist es mit dieser Vorgeschichte nicht möglich, Ansprüche zu stellen“, sagt Huber, „ich gehe aber zufrieden darüber an den Start, dass es mir schon wieder so gut geht, und werde mein Bestes geben“.

Turbulent verlief auch die Saisonvorbereitung von Juri Ragnoli, der im Mai erstmals Vater geworden ist. „Die Tage nach der Geburt waren sehr emotional, es war deshalb schwierig, meine Trainings- und Ruhepausen zu verwalten“, so der HERO-Sieger von 2017. Auch das Höhentraining sei in diesem Jahr ausgefallen, so Ragnoli, der trotzdem hofft, beim HERO vorne mitmischen zu können. „Ich glaube, dass ich mich am 15. Juni in guter Form und in jedem Fall konkurrenzfähig zeigen kann.“

Europameister und starkes italienisches Team

Am Start des HERO X steht auch der Russe Alexey Medvedev. Sein Saisonhöhepunkt ist die Europameisterschaft, bei der er seinen Titel verteidigen will. In die Karten schauen lässt er sich noch nicht. „Ich fühle mich weder gut noch schlecht“, sagt Medvedev, der beim HERO einen Platz in den Top 5 anpeilt, auch wenn er weiß: „Es ist ein langes und hartes Rennen.“ Diesem stellen werden sich – auch sie im erweiterten Favoritenkreis – zudem der deutsche Transalp-Sieger 2018 Markus Kaufmann sowie der Kolumbianer Diego Alfons Arias Cuervo.

Aus dem italienischen Team ist neben Ragnoli Samuele Porro zu nennen. Er ist amtierender Marathon-Italienmeister, hat die Roc d’Azur schon zwei Mal für sich entschieden und bei der Cape Epic zwei Podestplätze herausgefahren. „Die Vorbereitung läuft bestens“, sagt Porro, „ich habe einige Zeit in der Höhe verbracht, um in guter Verfassung zum HERO zu kommen“. Das Ziel, das er ausgibt, klingt wie eine Kampfansage: „Ich möchte meinen vierten Platz aus dem Vorjahr verbessern.“

Ragnoli und Porro sind nicht die einzigen Pfeile im Köcher des starken italienischen Teams. Am Start des HERO X stehen auch Martino Tronconi, im Vorjahr Zweiter, Cristiano Salerno, Daniele Mensi, Mattia Longa, Simone Ferrero und mit dem TrentinerTony Longo auch einer, der in den Dolomiten zuhause ist. Apropos zuhause: Die Augen der Südtiroler sind vor allem auf Fabian Rabensteiner und den Sarner Langstreckenspezialisten Franz Hofer gerichtet.

Starkes Damenfeld beim HERO X

Während die Herren auf die 86-Kilometer-Distanz gehen, ist die HERO-Weltcup-Strecke der Damen 60 Kilometer lang und umfasst 3200 Höhenmeter. Dass sie diese im Griff hat, hat die Deutsche Katrin Schwing bereits zwei Mal gezeigt, und zwar als Siegerin der Ausgaben von 2011 und 2012. Mit ihrer ganzen Routine geht die Rekordsiegerin auch den HERO X an, wird dabei aber vor allem von der Slowenin Blaza Pintaric und einem starken italienischen Team gefordert. Letzteres wird von der HERO-Siegerin 2017, Elena Gaddoni, angeführt, die die Favoritenrolle allerdings von sich weist. „Ich habe weniger trainiert als in den vergangenen Jahren, weil ich meine Arbeitsstelle gewechselt habe“, erzählt Gaddoni. Trotzdem fühle sie sich gut und freue sich auf den HERO X: „Ich kann es kaum erwarten, an den Start zu gehen“, so Gaddoni.

Neben Gaddoni ist aus dem italienischen Team vor allem auf Maria Cristina Nisi zu achten, die 2016 und 2017 als Dritte und Vierte bereits für HERO-Schlagzeilen gesorgt hat, und natürlich auf Mara Fumagalli. Die Vorjahresdritte hat schon bewiesen, wie gut sie in Form ist, und im Mai die Capoliveri Legend, ein Langstreckenrennen auf der Insel Elba, gewonnen. „Ich werde versuchen, in der bestmöglichen Verfassung zum HERO zu kommen“, schreibt sie auf ihrer Facebookseite, „es ist Zeit, hart zu arbeiten“. Was folgt, ist eine Liebeserklärung an den HERO: „Man kann die Emotionen nicht beschreiben, man muss das Rennen einfach fahren“, schreibt Fumagalli. „Der HERO ist nicht nur ein Rennen. Für mich ist es das Rennen.“

www.herodolomites.com

Bezirk: Salten/Schlern