Von: mk
Bozen – Um das 25-jährige Bestehen der Institute für Vergleichende Föderalismusforschung und Minderheitenrecht von Eurac Research zu feiern, organisieren die Forscher zwei öffentlich zugängliche Workshops und einen Runden Tisch. Außerdem lassen sie bei einem Brunch mit Wegbegleitern und Freunden die letzten 25 Jahre Revue passieren: Was hat sich in der Forschungsarbeit in den vergangenen 25 Jahren verändert? Welche sind die zentralen Forschungsthemen der Institute? Und welche künftigen Chancen und Herausforderungen kommen auf die Territorialautonomie und den Minderheitenschutz zu? Am 14. November um 18.30 Uhr diskutieren Forscher von Eurac Research mit internationalen Experten und dem Publikum darüber.
„Unsere Forschungsarbeit hat sich in den vergangenen 25 Jahren sehr verändert. Während anfangs die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen Provinz und der Regierung in Rom im Mittelpunkt stand, konzentrieren wir uns heute darauf, wie die beiden Ebenen am besten zusammenarbeiten können, so beispielsweise im Bereich Umwelt“ sagt Francesco Palermo, Leiter des Instituts für Vergleichende Föderalismusforschung. „Nicht nur der Gegenstand unserer Forschung, sondern auch unsere Vorgehensweise hat sich verändert: Während unsere Ansprechpartner in der Vergangenheit hauptsächlich Institutionen waren, versuchen wir heute noch stärker alle potenziellen Interessensgruppen in unserer Forschungsarbeit mit einzubeziehen, allen voran die Bürger.“
Auch im Bereich Minderheitenrechte hat sich der Forschungsschwerpunkt verschoben. „Im Vergleich zu früher liegt der Fokus heute zusätzlich bei den sogenannten neuen Minderheiten, die ihren Ursprung in den Migrationsströmen haben. Indem wir besser verstehen, was wir mit ihnen gemeinsam haben und was uns von ihnen unterscheidet, können wir untersuchen, wie man diese Minderheiten am besten integriert, wo historisch-traditionelle Minderheiten leben”, erklärt Roberta Medda-Windischer, Expertin für Minderheitenrecht von Eurac Research.
Die Jubiläumsfeier beginnt am 14. November um 11.00 Uhr mit einem Rückblick auf vergangene Tätigkeiten und einen Ausblick auf künftige Herausforderungen. Es folgen ein gemeinsamer Brunch und von 14.00 bis 17.00 Uhr zwei Workshops zu den Themen Mehrsprachigkeit und Religion sowie Konfliktlösung und territoriale Autonomie.
Um 18.30 Uhr findet ein Runder Tisch statt, bei dem sich Forscher, internationale Experten und Landeshauptmann Arno Kompatscher mit den Gästen über mögliche Zukunftsszenarien austauschen werden. Südtirol gilt als eines der erfolgreichen Beispiele für Autonomie und für den Schutz der Minderheitenrechte: Welche Vorteile und Grenzen hat dieses System? Wo liegt noch Potenzial? Welche sind die Elemente des Erfolgs oder des Scheiterns? Und was sind die größten Herausforderungen und Chancen der kommenden Jahre für Minderheitsschutzsysteme, die auf einer Territorialautonomie gründen?
Der Runde Tisch findet in deutscher und italienischer Sprache mit englischer Simultanübersetzung statt, die Workshops sind in englischer Sprache. Die Teilnahme ist kostenlos.