Von: mk
Völs – Einen Vorgeschmack auf die diesjährige Ausgabe von „Alps Move“ erhält man am 29. September mit dem Geschwisterpaar Claudia und Benjamin Tomasi und der Performance „Little Arizona“. Sie führt zum verlassenen, gleichnamigen Reiterplatz in Völs am Schlern. Er ist Teil der Geschichte des Ortes und voller Spuren der Vergangenheit, die sich mit den Kindheitserinnerungen der Geschwister vermischen.
Die Performance besteht aus einer Serie von Begegnungen zwischen Künstlerin, Künstler und Dorfbewohnern, sogenannten „Offenen Kreisen“. Das kollektive Archiv „Little Arizona“ übersetzt das geduldig gesammelte Material des kollektiven Bewusstseins eines ganzen Dorfes in akustische und choreografische Elemente.
Claudia Tomasi schreibt: “In diesem Projekt interessieren mich verschiedene Aspekte: Im Tanz wie sich Bewegung bei ihrer Übertragung von Mensch zu Mensch verändert. Und es beschäftigt mich die Frage der Grenze zwischen Übung, Choreografie und Performance. Außerdem finde ich die Ritualisierung der Bewegungsübertragung spannend. Parallel zur Bewegung behandeln wir weitere Aspekte: Welche Gerüche, Töne, Geschmäcke und visuelle Eindrücke prägen den Ort? All diese Informationen fließen in das ‘kollektive Archiv’ ein.”
2016 hatte Ingrid Hora Claudia Tomasi eingeladen, ihre Ausstellung “freyzeyt” im DAZ in Berlin choreografisch zu gestalten. Die Besucher konnten spontan oder auf Einladung die entwickelten Übungen in der Ausstellung teilen. Aus diesem Material entstand die Performance, die im Dialog mit dem Ausstellungsraum und den Klangskulpturen Benjamins realisiert wurde. Diese Idee wird auch in der Performance “Little Arizona” in Völs am Schlern aufgegriffen: Die Bewohner sind eingeladen, die Geschichte des Dorfes in eine Bewegung oder einen Klang zu übertragen.
Seit mehr als fünf Jahren arbeiten Claudia Tomasi und ihr Bruder und Klangkünstler Benjamin an der fragilen Konvergenz zwischen mikrosensorischen Körperkonditionen und Klangskulpturen. Ihre neuesten Arbeiten sind “Vertraute Distanz”, “Schmittstelle Material” und “I Think Not”, ein Solowerk, das von Debora Hay choreografiert und von Claudia Tomasi im Dialog mit ihrem Bruder Benjamin aufgeführt wurde.
Treffpunkt für die Performance ist um 19.30 Uhr vor dem Tourismusbüro am Kreisverkehr im Völs am Schlern. Anschließend kurzer Spaziergang zum Aufführungsort. Der Eintritt ist frei.
Gefördert wird „Alps Move“ von der Autonomen Provinz Bozen; mit freundlicher Unterstützung von Tanzfabrik Berlin, Gemeinde Völs, Heinz Tschugguel
www.alpsmove.it