Von: bba
Bozen – In den Wochen der Corona-bedingten Schulschließung nimmt Bildung neue Formen an. Eltern, Lehrpersonen, Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen stellen sich diesen Herausforderungen nunmehr von zuhause aus. An der Fakultät für Bildungswissenschaften der unibz möchte man alle Beteiligten in dieser Situation mit einem digitalen Raum für Dialog und Austausch unterstützen.
„Offene Dialoge über Bildung in Zeiten des Fernunterrichts“ nennt sich das neue Format, das am kommenden Montag, 20. April, mit gleich mehreren Angeboten starten wird: Abwechselnd in deutscher und italienischer Sprache werden mehrere Wochen lang Diskussionsgruppen gebildet, bei denen – ausgehend von einem Fachthema – Lösungsansätze diskutiert werden. Dabei geht es um geeignete Technologien für Kleinkinder, strukturierte Tagesabläufe für Lernen und Leben, Wohlbefinden durch die Natur im Hause, neue Ideen für den Fernunterricht oder die pädagogischen Herausforderungen für Eltern von Kindern mit Behinderung. „Eine vergleichbare Situation hat es noch nie gegeben“, schildert Dekan Prof. Paul Videsott die Ausgangssituation, „deswegen tragen solche Initiativen dazu bei, Eltern und Lehrkräfte an einen „Bildschirm“ zu bekommen und die gemachten Erfahrungen breit zu streuen. Bildung muss in digitaler Ausrichtung neue Formen annehmen, auch die Hochschulbildung ist davon nicht ausgenommen. Daher hat man die Form offener Dialogrunden statt frontaler Webinare gewählt, um eine Plattform des Austausches zu bieten.“
Die Termine der einzelnen Dialogrunden sind auf der Webseite Offene Dialoge über Bildung in Zeiten des Fernunterrichts veröffentlicht: https://educationdialogues. events.unibz.it/?page_id=15. Die Seite wird regelmäßig mit neuen Vorschlägen aktualisiert. Eröffnet werden die Dialoge von der Forscherin Livia Taverna. Dozentin für Pädagogische Psychologie und Lernpsychologie, die unter dem Titel “Fare scuola da casa. Una nuova sfida per insegnanti e genitori: prospettive di un viaggio a confronto” auf einige konkrete Herausforderungen eingehen wird, die der Fernunterricht für Lehrpersonen wie Eltern bringt: die eigene Stressbewältigung, die soziale Entwicklung, die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen sowie das Thema Motivation und Leistungsbeurteilung in Ausnahmesituationen. Die Dozent*innen der folgenden Treffen sind: Antonella Brighi (Entwicklungspsychologie), Barbara Caprara (Allgemeine Didaktik), Alessandro Efrem Colombi (Technologie und Bildung), Heidrun Demo (Inklusionspädagogik), Beate Weyland (allgemeine Didaktik), Simone Seitz (Allgemeine Didaktik und Inklusion), Renata Zanin (Didaktik Deutsch L2 und Mehrsprachigkeit), Vanessa Macchia, (Inklusionspädagogik), Dario Ianes (Inklusionspädagogik) und Enrico Angelo Emili (Inklusionspädagogik).
Des Weiteren stellt die Fakultät für Bildungswissenschaften didaktische Materialien und Lehrmittel des von Professorin Liliana Dozza geleiteten Multilab (https://multilab.projects. unibz.it/) für folgende Fächer zur Verfügung: Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte, Geografie, Sprachen, Kinderliteratur und lebenslanges Lernen. Alle Materialien und Initiativen, die sich auf der Plattform finden, wurden von Professoren, Forschern und Mitarbeitenden des Multilab gemeinsam mit Lehrpersonen und Institutionen im schulischen Bereich erarbeitet, um den Unterricht in dieser schwierigen Zeit zu begleiten. Neben didaktischem Material und unterstützenden Unterlagen für Lehrpersonen bietet das Multilab auch Möglichkeiten für Austausch und Diskussion sowie Materialien für Familien, um zu Hause mit den Kindern zu arbeiten.