Von: Ivd
Brixen – Bereits zum vierten Mal finden am Freitag und Samstag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule die Brixner Philosophietage statt. Heuer sind sie dem Thema „Philosophie der Spiritualität – Denkanstöße für ein gelingendes Leben“ gewidmet.
Menschen auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens verstehen sich oft als spirituell. Spiritualität bedeutet, die eigene Lebenspraxis auf Transzendenz hin zu öffnen. Sie ist die gelebte Seite von Religion, die nicht nur in verfassten Kirchenräumen stattfindet. Auch für Menschen, die sich nicht religiös gebunden fühlen, gehört Spiritualität zu einem guten und erfüllten Leben dazu. Es gibt aber auch Schattenseiten der Spiritualität. Sie kann zu gefährlichen Abhängigkeiten und geistlichem Missbrauch führen. Die Brixner Philosophietage 2025 wollen über das Phänomen der Spiritualität nachdenken und darüber ins Gespräch kommen, wie es zum Gelingen des Lebens beitragen kann.
Die Hochschule konnte hierfür renommierte Referenten aus Österreich und Deutschland gewinnen. Patrick Rohs von der Universität Wien wird die Ergebnisse der Studie „Was glaubt Österreich“ vorstellen, die die Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem ORF durchgeführt hat. Die Studie hat deutlich gemacht, dass Religiosität im traditionellen Sinn zwar an Bedeutung verliert, nicht aber generell. Was heißt das und für wen spielt der Glaube eine Rolle? Die Regensburger Theologin Barbara Haslbeck ist Beraterin bei der Anlaufstelle für Frauen, die im kirchlichen Raum spirituellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Seit vielen Jahr forscht sie zum Thema des spirituellen Missbrauchs. Sie wird die Dynamik des spirituellen Missbrauchs in der Seelsorge aufzeigen und welche Konsequenzen für die Praxis gezogen werden müssen. Der aus dem Tauferer Tal stammende Philosoph und Jesuit Bruno Niederbacher, der an der Universität Innsbruck lehrt, wird mit Hilfe des hl. Ignatius Kriterien einer „gesunden“ christlichen Spiritualität herausarbeiten und philosophisch beleuchten. Die Würzburger Theologin Hildegund Keul wird sich mit der mittelalterlichen Frauenmystik, zum Beispiel mit Hildegard von Bingen, auseinandersetzen und nach ihrer Bedeutung für die heutige Zeit fragen. Daneben gibt es weitere Vorträge. Abgerundet werden die Philosophietage mit einer von Eberhard Daum moderierten Podiumsdiskussion.
Das gesamte Programm kann auf der Homepage der Philosophisch-Theologischen Hochschule abgerufen werden.
Infos und Anmeldung per Telefon oder e-mail: +39 0472 271120, sekretariat@pthsta.it
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