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Bozen – Anlässlich der Jahreshauptversammlung wurde der von der Stiftung Südtiroler Sparkasse gestiftete und mit 6.500 Euro dotierte erste SKB Preis an den Grödner Bildhauer Aron Demetz verleihen. Der Südtiroler Künstlerbund ist als Initiator, Kooperationspartner oder Koordinator an einer Reihe von Wettbewerben oder Preisen beteiligt. Zu nennen sind der Transart Museion SKB Preis, ein interdisziplinärer Preis der mit 15.000 Euro dotiert ist, der HGV Künstler des Jahres Preise, der am 29. Mai zum zweiten Mal vergeben wird. Sowie die literarischen Wettbewerbe, Tumlerpreis und Lyrikpreis Meran. Dazu kommt der Kuratorenwettbewerb in Kooperation mit dem Tubla da Nives und ein Kompositionswettbewerb, der 2016 zum ersten Mal ausgelobt wurde. Aktuell wird ein neuer Förderpreis im urbanen Raum in Zusammenarbeit mit der Stiftung Südtiroler Sparkasse ausgearbeitet.
Der SKB-Preis wird als Wertschätzung besonderer Leistungen vergeben. Prämiert werden die Gesamtleistungen einer Person, nicht einzelne Arbeiten. Der Preis richtet sich an Personen die, durch ihr Tun für das regionale Kulturleben relevant sind. Der Preis ist nicht an ein Lebensalter oder an eine bestimmte Ausbildung gebunden. Als prägnantes Differenzierungsmerkmal zu anderen Preisen dieser Art wird der SKB Preis hauptsächlich von Mitgliedern ausschließlich an Kunstschaffenden aus den vier Bereichen des SKB Bildende Kunst, Literatur, Architektur und Musikkomposition vergeben. Sozusagen ein Preis von Künstlern für
Künstler.
Die Jury setzt sich aus fünf Mitgliedern des SKB Helga von Aufschnaiter, Ferruccio Delle Cave, Inga Hosp, Stefan Nicolini und Andreas Gottlieb Hempel und zwei externeren Vertreterinnen Maria Niederstätter und Sylvia Pichler zusammen. Die Jury hat sich in mehreren Sitzungen geeinigt den Preis mit folgender Begründung einstimmig an Aron Demetz zu vergeben:
Begründung der Jury
Das Begreifen eines ursprünglich gewachsenen Kunsthandwerkes und das achtsame Beobachten der Natur, in der er lebt, sind die Essenz aus der Aron Demetz mutig und konventionslos schöpft und es damit vermag, die traditionelle Holzbildhauerei auf eine neue Ebene zu heben. Mit Körpern, die wie Wurzelwerk aus Baumstämmen treiben, verharzten oder verkohlten Köpfen, aufgerauten oder mit Pilzen überwachsene Oberflächen entwickelt Aron Demetz sein Schaffen weiter und erlangt eine unverwechselbare
Handschrift weit über die Grenzen des Landes hinaus. Mit dem Aufschwung der Figuration in den 2000er Jahren hat die Kunst der Grödner Holzbildhauer internationale Anerkennung erfahren. Aron Demetz steht
wegbereitend und stellvertretend – ohne in die Beliebigkeit abzudriften – für eine aufstrebende Bildhauergeneration des gesamten Tales. Trotz internationaler Erfolge (Taiwan, Mexiko, USA, …) und regem Engagement im Ausland setzt sich Aron Demetz für das kulturelle Leben Südtirols ein, indem er aktives Mitglied mehrerer Kunstinstitutionen ist und sich besonders um die Förderung und Belange des Nachwuchses bemüht. Die Jury lobt sein stetiges und nachwirkendes künstlerisches Schaffen, nimmt seine weltumspannende Tätigkeit stolz zur Kenntnis und schätzt sein positives Wirken im Land und dessen Strahlkraft darüber hinaus.
Die Preisverleihung fand am 27. April 2017 um 20.00 Uhr im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des SKB in der Galerie Prisma statt. Die Laudatio hielt Ferruccio Delle Cave und der Preis wurde von Maria Niederstätter. Vertreterin Jury und Stiftung Südtiroler Sparkasse übergeben.
Aron Demetz
Aron Demetz entstammt einer alten ladinischen Bildhauerfamilie aus Gröden. Demetz lernte ab 1986 an der Kunstschule in Wolkenstein in Gröden die Holzbildhauerei und besuchte anschließend bis 1993 die dortige
Landesberufsschule für Holzbildhauer und Fassmaler. 1997/98 ergänzte er diese Ausbildung mit einem Studium der Bildhauerei bei Christian Höpfner an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
Seitdem bestritt Demetz eine Vielzahl von internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen in Europa, Asien und den USA. Im Januar 2010 wurde er für vier Jahre zum Professor für Bildhauerei an die Accademia di Belle Arti in Carrara berufen. Auf der 53. Biennale in Venedig wurde sein Holzfiguren-Ensemble Untitled
im italienischen Pavillon ausgestellt. Demetz lebt mit seiner Frau Anita und den beiden Söhnen in Wolkenstein (lad.: Sëlva), wo er in seinen Ateliers arbeitet.