Spektakulärer Fossilienfund in den Dolomiten

Der „Ötzi“ unter den Eidechsen

Mittwoch, 30. Mai 2018 | 19:45 Uhr

Bozen – Bei einem Fossil, das in den Dolomiten im Pustertal entdeckt wurde, soll es sich um die älteste Eidechse der Welt handeln. Der Fund könnte Erkenntnisse über Schlangen, Eidechsen und anderen kleine Reptilien, die heute existieren, völlig revolutionieren, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Demnach müsste deren Entstehung um mindestens 75 Millionen Jahre zurückdatiert werden. Das Fossil deutet darauf hin, dass es erste Exemplare bereit vor 255 Millionen Jahren gab. Damit hätten die Tiere das größte Massenaussterben in der Erdgeschichte überlebt.

Derzeit befassen sich Forschungseinrichtungen in Italien mit dem Fossil – unter anderem das naturwissenschaftliche Museum MUSE in Trient und das Zentrum für theoretische Physik Abdus Salam in Triest, das „Centro Enrico Fermi“ in Rom und das Forschungszentrum Elettra Sincrotrone in Triest.

Das Fachmagazin Nature widmete der Eidechse die Titelseite. Die Megachirella wachtleri, wie der wissenschaftliche Name lautet, wurde vor 20 Jahren von Michael Wachtler aus Innichen im Pragser Tal entdeckt. Doch erst jetzt haben Paläontologen unter der Leitung von Tiago Simões von der Universität von Alberta in Kanada die Bedeutung des Fundes erkannt.

Den Forschern ist es gelungen, in einer Analyse, die einer Computertomographie ähnelt, das Tier virtuell vom Stein zu trennen.

alto adige

 

Von: mk

Bezirk: Bozen, Pustertal