Buchvorstellung in Bozen

Der vertikale Krieg – Buch über die Bergfront im 1. WK

Dienstag, 02. Mai 2017 | 17:05 Uhr

Bozen – Am 5. Mai wird in Bozen ein Buch über die Bergfront im Ersten Weltkrieg vorgestellt.

Das Werk mit dem Titel „Der vertikale Krieg. Menschen, Tiere und Maschinen an der Berg­Front 1915­1918)“ wurde von Diego Leoni verfasst, der bei der Präsentation ebenfalls anwesend sein wird.

Diego Leoni ist Lehrer und Historiker. Er lebt und arbeitet in Rovereto, wo er die Forschungstätigkeit und die Initiativen des Laboratorio di storia koordiniert. Zahlreich sind seine  Bücher zum Ersten Weltkrieg:

La città di legno (Temi, 1982, mit C. Zadra) über die Trentiner Flüchtlinge; La Grande Guerra. Esperienza memoria immagini (il Mulino, 1986, mit C. Zadra); La montagna violata (Materiali di lavoro, 1989);  La macchina di sorveglianza (Museo storico in Trento, 2001, mit P. Marchesoni und A. Rastelli) über Luftaufnahmen im Ersten Weltkrieg; Come si porta un uomo alla morte (Museo storico in Trento, 2007) über die Photos zur Gefangennahme und Exekution von Cesare Battisti, dem letzthin der Film gefolgt ist:  E non fiorirono stelle quella notte (Mosaico, 2016).

Synopse

Der Großteil der Kriegsfront zwischen Italien und Österreich verlief auf den Berggipfeln. Es waren jene Gipfel (Adamello, Marmolata, östliche Dolomiten) die schon vor dem Ersten Weltkrieg zum Ort der Auseinandersetzung zwsichen  touristisch-alpinistischen Kreisen des italienischen und des deutsch-österreichischen Bürgertums geworden waren. Die Vorstellung (und Vorbereitung) eines kurzen Waffengangs wurde sehr bald Lügen gestraft, denn der Krieg nagelte seine Akteure für mehr als drei Jahre in den Bergen fest, in einem unwirtlichen und feindlichen Ambiente, das nie zuvor als Ort des Aufmarsches gedacht worden war, wo große Menschenmassen aufgenommen werden sollten. Um dies zu ermöglichen, um zu kämpfen und um zu überleben, nahmen die Heere den alpinen Raum in Beschlag, seine Bevölkerung, seine Pflanzen, seine Tiere, seine Ressourcen. Sie rüsteten diesen Raum auf, nehmen ihn auseinander, setzen ihn wieder künstlich zusammen, brachten in immer höhere Höhen eine Unmenge an Tieren, Waffen, Techniken und Kriegmaterialien. Sie setzen neues Wissen und neue Techniken ein und führten den Alpinismus an seine Grenzen, um schliesslich in den Abgründen des Berges einzubrechen: um sich vor der Natur zu verteidigen und um den Feind von unten zu demütigen. Über all diese Bewegungen, über dieses System, diese Transformationen, über all das, was die Theoretiker des Krieges in den Bergen erarbeitet hatten, über all das, was die Soldaten gesehen und erlebt und darüber niedergeschrieben haben, von der Mythenbildung auf dem Felde bis zur Antithese des Mythos, über all dies berichtet das Buch.

 

Die Buchvorstellung findet am 5. Mai um 17.30 Uhr in der Stadtbibliothek in Bozen statt. Einleitende Worte gibt es von Giorgio Mezzalira.

Von: luk

Bezirk: Bozen