Von: mk
Bozen – Paris starrt auf die Türme der Notre-Dame – nicht aus Schaulust, sondern in Anteilnahme. Im historischen Kern der Stadt hat die Kathedrale Jahrhunderte der Kriege und Revolutionen überdauert und wurde nun von einem Brand erschüttert.
Während viele ihre Trauer bekunden, werden in den sozialen Netzwerken auch Fragen gestellt, wieso wir eigentlich alle gefühlt mehr weinen, „wenn eine Kathedrale abbrennt, als um Menschen, die immer noch täglich im Mittelmeer ertrinken“. Warum weinen wir nicht um die Kinder, die tagtäglich verhungern?
Menschen aus der ganzen Welt teilen ihre Fotos, die sie von der Kirche geschossen haben, was andere wiederum als Urlaubsprahlerei kritisieren.
Vermutlich war ein Unfall Schuld, der viele betroffen macht – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Frankreich, das sich kurz vor der EU-Wahl zwischen der kalten Elite und den Protesten von Wutbürgern auf der Straße zerrissen zeigte, schaut nun geeint auf die Brandruine.
Wohl nicht nur Notre-Dame hat einen Neustart nötig.