Italienpremiere für Monkey Mind bei Tanz Bozen

Eine Ode an die Toleranz

Montag, 22. Juli 2019 | 13:00 Uhr

Bozen – Eine weitere italienische Erstaufführung wird beim Festival Tanz Bozen am Dienstag, den 23. Juli im Studiotheater um 21.00 Uhr erwartet: „Monkey Mind”, ein Stück der Argentinierin Lisi Estaras, Choreografin des Ballets C de la B. In Monkey Mind rückt sie mit fünf Tänzern – drei von ihnen mit Down Syndrom – die Rastlosigkeit der Gedanken ins Zentrum. Der Aufführung geht ein Solo von Annamaria Ajmone voraus, einer der faszinierendsten Künstlerinnen der nationalen Tanzszene: „Trigger” im Kapuzinergarten um 20.00 Uhr.

Der Abend des Bozner Tanzfestivals beginnt am 23. Juli mit einer der faszinierendsten Tänzerinnen der italienischen zeitgenössischen Tanzszene: Annamaria Ajmone zeigt um 20.00 Uhr im Kapuzinergarten „Trigger“. Der englische Begriff „Trigger“ bedeutet Abzug und Auslöser. Für Annamaria Ajmone ist Trigger eine beliebig veränderbare und flexible Einzelperformance, die je nach Aufführungsort unterschiedlich ist. Steht der Ort fest, zeichnet Ajmone gemeinsam mit dem Publikum die Geometrie dieses Ortes über ihren Tanz neu. Das Publikum ist Teil der Aktion. Für eine bestimmte Zeit wird nun also der Ort der Performance zu einem Zufluchtsort, einem Grenzübergang; zur Höhle eines Körpers, der im ständigen Hören sein Inneres und Äußeres erweitert.

Am Abend des 23. Juli geht es im Studiotheater weiter (21.00 Uhr): Auf dem Programm steht die italienische Erstaufführung des Stücks „Monkey Mind“ (ein angelsächsischer Ausdruck, der aus dem Buddhismus stammt und “unruhiger Geist” bedeutet). In der Meditation wird der Begriff „Monkey Mind“ daher für einen Geist verwendet, der es nicht schafft, ruhig und konzentriert zu sein. Lisi Estaras illustriert dieses Prinzip eindrucksvoll mit ihrer Choreografie. Die fünf Tänzer – drei von ihnen haben das Down-Syndrom – bewegen sich mal als Gruppe, dann wieder als Individuen über die Tanzfläche. Sie treten, boxen, springen, drehen sich und stellen in ihren Bewegungen die Frage in den Raum, ob Nähe und Verbindung überhaupt möglich sind.

Lisi Estaras, geb. 1971 in Cordoba (Argentinien), studierte an der Rubin Academy of Music and Dance in Jerusalem und wurde Mitglied des Batsheva Ensembles in Tel Aviv. Seit 1997 arbeitet sie mit dem belgischen „les ballets C de la B“. Als Tänzerin wirkt sie in allen Hauptwerken des Choreografen und Gründers von „les ballets C de de la B“, Alain Platel, mit: Iets op Bac, Wolf, vsprs, pitieé!, Tauberbach und Tempus Fugit von Sidi Larbi Charkoaui. Seit einigen Jahren kreiert sie eigene Arbeiten, darunter Bartime, Cocina Erotica und No Wonder mit Constanza Macras an der Schaubühne in Berlin. Für „les ballets C de la B“ choreografirete sie Patchagonia, Bolero, The Gaza Monologues, primero-erscht und Dans Dans Dans. Monkey Mind wurde 2016 in Gent uraufgeführt und ist eine Zusammenarbeit von „les ballets C de la B“ mit „Platform-K“, die Tänzerinnen und Tänzern mit Behinderungen eine zeitgenössische Tanzausbildung bietet und gemeinsam mit ihnen professionelle Tanzproduktionen realisiert.

INFO UND TICKETS
Stadttheater Bozen – T +39 0471 053800

www.bolzanodanza.it

Von: mk

Bezirk: Bozen