Von: mk
Bozen – Der 4. Mai ist der Gedenktag des Heiligen Florians, Schutzpatron aller Feuerwehrleute. Bei den Feuerwehren wird er jedes Jahr am “Floriani-Sonntag” vor bzw. nach dem 4. Mai mit einer Messe festlich zelebriert.
Auch heuer werden zahlreiche Floriani-Feiern im Land abgehalten – für die zahlreichen Feuerwehren im Land eine Möglichkeit, sich einem breiten Publikum zu zeigen, und für die Zivilbevölkerung auch einmal die Chance, sich bei den Freiwilligen für ihren selbstlosen Dienst zum Wohle des Nächst zu bedanken.
Obwohl die Verehrung des Heiligen Florians schon bis in die Gründungszeiten der Feuerwehren zurückgeht, wird der Florianitag im deutschsprachigen Raum in größerem Umfang erst seit dem Zweiten Weltkrieg gefeiert.
In den einzelnen Feuerwehren wird der Tag meist mit einer heiligen Messe begonnen und anschließend ein Tag der offenen Tür mit verschiedenen Vorführungen durchgeführt. Die Bräuche in Verbindung mit diesem Tag können aber regional sehr unterschiedlich sein. Teilweise werden Angelobungen oder Ehrungen von Feuerwehrleuten in der Öffentlichkeit durchgeführt.
Der heilige Florian, der am 4. Mai 304 in Lauriacum, dem heutigen Lorch in Enns, in Oberösterreich ums Leben gekommen ist, war Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuerbekämpfung. Er wird in der katholischen und orthodoxen Kirche gleichermaßen verehrt.
In der „Passio Floriani“ aus dem späten achten bzw. frühen neunten Jahrhundert sind die Ereignisse seines Märtyrertodes beschrieben. Florian von Lorch war ein pensionierter Kanzleivorstand und lebte in Aelium Cetium, im heutigen Sankt Pölten. In der Zeit der Christenverfolgung (303–304) unter Kaiser Diokletian kam Statthalter Aquilinus nach Lauriacum (das heutige Lorch in Enns), um die Christen auszuforschen. 40 Christen wurden ergriffen und nach vielen Martern eingesperrt. Florian erfuhr davon und eilte nach Lauriacum, um ihnen beizustehen.
In Lauriacum wurde er aber von seinen ehemaligen Militärkameraden aufgegriffen und verhaftet, weil er sich als Christ bekannte, und vor den Statthalter Aquilinus geführt. Da er sich weigerte, dem christlichen Glauben abzuschwören, wurde er mit Knüppeln geschlagen und seine Schulterblätter wurden mit geschärften Eisen gebrochen. Schließlich wurde er zum Tode verurteilt. Er sollte bei lebendigem Leibe verbrannt werden.
Am Marterpfahl sagte er, wenn sie ihn verbrennen würden, würde er auf den Flammen zum Himmel empor steigen. Die Soldaten scheuten sich nun, ihn zu verbrennen, und er wurde am 4. Mai 304 mit einem Stein um den Hals (später ist daraus ein Mühlstein geworden) von einer Brücke in die Enns gestürzt.
Vor seiner Hinrichtung betete Florian eine Stunde, sodass die Soldaten Ehrfurcht erfasste und sie sich scheuten, das Todesurteil zu vollstrecken. Ein wütender junger Mann stieß ihn schließlich von der Brücke hinab in den Fluss. So starb Florian, und auch die 40 Bekenner starben im Kerker.
Die Überlieferung erzählt weiter, dass der Leichnam des Heiligen auf einem Uferfelsen angeschwemmt und von einem Adler mit ausgespannten Schwingen bewacht wurde. Eine tiefgläubige Frau (später Valeria genannt) fand ihn auf eine Offenbarung hin und barg ihn.
Sie legte ihn auf einen Karren, der von Tieren gezogen wurde, und deckte ihn mit Sträuchern und Laubwerk zu, um ihn unbemerkt an seinen Bestattungsort zu bringen. Unterwegs ermatteten die Zugtiere und blieben stehen.
Auf ein Gebet dieser Frau hin entsprang eine Quelle und die Tiere konnten trinken. Diese Quelle gibt es noch heute (Florianbrunnen bei der Kirche St. Johann in St. Florian). Gestärkt durch das frische Nass gingen sie weiter an den vorherbestimmten Bestattungsort. Dort begrub ihn die Frau eilig in der Erde. Über seinem Grab entstand später das Stift Sankt Florian in der Nähe von Linz in Oberröstereich. Es handelt sich um eines der größten und bekanntesten Klöster aus der Barockzeit in Österreich.
Spätere Überlieferungen berichten von einem Strafwunder. Dem Mann, der Florian von der Brücke stürzte, brachen die Augen. Ursprünglich bezog sich diese Aussage auf den Heiligen (Ausdruck für das Sterben). Später sah man darin eine Bestrafung des Täters. So findet man in der Kunst häufig die Darstellung, wie dem Mann, der das Todesurteil vollstreckte, die Augen aus dem Kopf fallen. Nur acht Jahre nach der Hinrichtung wurde unter Kaiser Konstantin die volle Glaubensfreiheit zugesichert.