Von: mk
Bozen – Die Flurnamen-Datenbank des Naturmuseums enthält mittlerweile rund 175.000 deutsche, italienische und ladinische Bezeichnungen von Wiesen, Wäldern, Bergen, Höfen und Weilern Südtirols. Kürzlich bereichert wurde sie außerdem mit Luftbildern in Hochauflösung und historischen Katasterdaten des gesamten Landes. Zu sehen sind auch Bilder, welche die Alliierten 1945 von Südtirol aufgenommen hatten.
Wo liegt der Stallerbühl, der Moargugg oder die Wolfsgrube? Diese Frage beantworten können wahrscheinlich nur Menschen, die bei diesen „Orten“ in Südtirol leben, Fachleute im Bereich der Flurnamen und auch wer die Publikation des Naturmuseum Südtirol „Die Flurnamen Südtirols. Inoms di posć de Südtirol“ besitzt.
Das Landesmuseum hatte den Flurnamen vor einigen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Landesarchiv ein eigenes Forschungsprojekt gewidmet; in dessen Rahmen sammelten Fachleute rund 170.000 deutsche, italienische und ladinische Flurnamen zum ersten Mal systematisch und nach wissenschaftlichen Kriterien stellten das Projekt 2016 der Öffentlichkeit vor.
Mittlerweile enthält die Datenbank über 175.000 dialektale Benennungen für Wiesen und Wälder, Almen und Felder, Berge, Quellen und Steige, Höfe, Häuser und Weiler. Denn die Daten können jederzeit ergänzt, korrigiert und auch durch neue Kartenunterlagen bereichert werden. Hinzugekommen sind kürzlich außerdem Luftbilder in hoher Auflösung und historische Katasterdaten der Gesamtfläche des Landes. Zu sehen sind auch Fotos, welche die Alliierten 1945 von Südtirol aufgenommen hatten.
Wer die aktuellen Karten und Bilder mit den Flurnamen einsehen möchte, kann diese nun entweder über die Webseite des Naturmuseums natura.museum in geringer Auflösung herunterladen oder aber mit der genannten Publikation (Buch und zwei DVDs) arbeiten: In diesem Fall kann die darin enthaltene Datei mit den Flurnamendaten in der Anwendung „3D RTE“ und der Datenbankanwendung ersetzt und die Luftbilder in hoher Auflösung gebietsweise heruntergeladen werden. Das Forschungsprojekt ermöglicht eine virtuelle 3-D-Reise durch die Namenslandschaft Südtirols und eine gezielte Suche nach bestimmten Namen oder Namensfragmenten.
Die Projekterweiterung wurde dank einer Kooperation des Naturmuseums mit der Freien Universität Bozen möglich. Letztere stellte den Datenspeicher bereit und entwickelte das Downloadtool.
Am Projekt gearbeitet haben die Fachleute für Flurnamen Johannes Ortner und Cäcilia Wegscheider, Benno Baumgarten vom Naturmuseum als Projektkoordinator, David Colmano vom Landesamt für Landesplanung und Kartografie, Lydia Flöss der Trentiner Landeskommission für Toponomastik sowie Leander Moroder und Silvia Liotto des ladinischen Kulturinstituts Micurà de Rü.
Die Publikation ist im Naturmuseum Südtirol zum Preis von 19.80 Euro erhältlich (die ISBN-Nummer lautet 978-88-87108-07-1). Informationen dazu gibt es im Naturmuseum Südtirol in der Bindergasse in Bozen.