sweet afFAIR in Jenesien

Frisch gekocht ist Schokolade pur

Mittwoch, 13. Dezember 2017 | 19:11 Uhr

Jenesien – Mehr als 40 Menschen kamen heute um 17.00 Uhr in die Mittelschule von Jenesien, um gemeinsam die 13. Tür des schokoladigen Adventskalenders sweet afFAIR zu öffnen. Marlies Untersteiner vom Schauspielkollektiv binnen-I machte die Tür der Mittelschule auf und lud die Anwesenden mit einem Theater ein, sich von der konventionellen Schokolade zu verabschieden und auf faire Schokolade umzusteigen. Die 17-jährige Schülerin Sophie Baumgartner hatte die Aktion gemeinsam mit Bürgermeister Paul Romen vorbereitet. Sie verwies darauf, dass in keinem anderen Monat so viel Schokolade gekauft wird wie im Dezember und dass nur ein Prozent der in Südtirol verkauften Schokolade fair gehandelt sei. Sensibilisierung tue Not, sagte auch der Bürgermeister und lud die Anwesenden ein, zu Multiplikatoren zu werden und bei anderen dafür zu werben, Schokolade aus dem fairen Handel zu kaufen. Neugierig schauten Paul Romen und die Gäste – besonders viele Mütter mit Kindern waren gekommen – beim Schokoladekochen zu. Viele wussten nicht, dass pure Schokolade aus gerösteten, geschälten und geriebenen Kakaobohnen, aus Zucker und Kakaobutter besteht. Je länger die Zutaten in der heißen Pfanne gerührt werden, umso cremiger wird die Schokolade. Gar manche wollen daheim nun selbst Schokolade herstellen. Daneben verkosteten die Besucherinnen und Besucher faire Tafel- und Trinkschokolade.

Obwohl der Weltmarkt nach immer mehr Schokolade giert, steckt der Kakaoanbau an der Elfenbeinküste und in Ghana in der Krise. Um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, öffnen die Südtiroler Weltläden und die oew-Organisation für Eine solidarische Welt in der heurigen Adventszeit in 24 Südtiroler Ortschaften 24 besondere Türen. Ziel von sweet afFAIR ist es, Alternativen zur konventionellen Schokolade aufzuzeigen und den Wert und die Wichtigkeit fair gehandelter Schokolade aufzuzeigen. Weil vor allem junge Menschen keine Perspektiven auf den Kakaoplantagen in Äquatornähe mehr sehen, suchen sie ihr Glück in der Stadt oder eine bessere Zukunft in Europa. Wenn sich auf den Kakaofeldern nicht maßgeblich etwas ändert, wird sich Kakao in nächster Zukunft enorm verknappen und die Krise auch Europa erreichen. Nur knapp ein Prozent der in Südtirol verkauften Schokolade ist fair gehandelt.

Nächster Treffpunkt von sweet afFAIR ist morgen Donnerstag, 14. Dezember in St. Ulrich. Um 17.00 Uhr wird die Tür zum Kulturhaus „Luis Trenker“ geöffnet.

Von: mk

Bezirk: Salten/Schlern