Von: mk
Klausen – Am Sonntag, den 17. Mai 2025, versammelten sich um 17.00 Uhr zahlreiche Schützen, Ehrengäste und Bürger auf dem Postplatz in Klausen, um an ein bedeutendes historisches Ereignis zu erinnern: den Ausmarsch der Standschützenbataillone im Jahr 1915 – fast genau vor 110 Jahren.
Unter dem Titel „Standschützenausmarsch 1915–2025“ stellten die Schützenkompanien von Klausen, Villanders, Latzfons, Feldthurns, Villnöss und Lajen dieses bewegende Ereignis in Form einer würdevollen Gedenkveranstaltung nach. Damals, im Jahr 1915, wurden am selben Ort vier Bataillone unter großer öffentlicher Anteilnahme vereidigt, ehe sie an die Südwestfront zogen, um Tirol zu verteidigen. Die Einheiten stammten aus Villanders/Klausen, Latzfons/Feldthurns, Lajen sowie Teis/Villnöss/Gufidaun.
Hauptmann Manuel Fischnaller eröffnete die Veranstaltung mit einer eindrucksvollen Rede: „Es ist ein Gedenken an unsere Vorfahren, die alles stehen und liegen gelassen haben, um ihr Leben selbstlos für größere Ziele zu geben. Dieses Gedenken ist ein Aufruf an alle, aus Überzeugung etwas für die Heimat zu bewirken, um die Flamme der Freiheit, die vor 110 Jahren entfacht wurde, nicht erlöschen zu lassen. Denn wir sind lebende Fackeln und können unser Feuer weitergeben.“
Im Rahmen der Gedenkfeier wurde ein Wortgottesdienst abgehalten, geleitet von Helga Unterfrauner. Die Veranstaltung wurde einfühlsam von Elmar Thaler moderiert und begleitet. Ein besonderes Zeichen der Erinnerung stellte das Entzünden einer großen Gedenkkerze dar. Von dieser wurden sechs kleinere Kerzen entzündet – eine für jede teilnehmende Kompanie. Diese sollen in den kommenden Tagen bei den jeweiligen Kriegerdenkmälern in den Heimatgemeinden aufgestellt werden.
Eine Ehrensalve wurde bewusst nicht abgefeuert – in Anlehnung an den sparsamen Umgang mit Munition vor 110 Jahren. Stattdessen läuteten die Kirchenglocken von Klausen eine Minute lang und riefen zur stillen Besinnung auf.
Die Veranstaltung wurde von der Bürgerkapelle Klausen musikalisch umrahmt – ihr gilt ein herzlicher Dank. Ebenso dankt die Schützenkompanie allen freiwilligen Helfern, die bei der Durchführung mitgewirkt haben.
Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich auch die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden. Peter Gasser, Bürgermeister von Klausen, hob in seiner Ansprache hervor: „Wir dürfen dankbar sein, in einem friedlichen Europa leben zu dürfen. Veranstaltungen wie diese erinnern uns an die Opfer der Vergangenheit und daran, wie wertvoll Frieden ist.“
Auch der Landeskommandant-Stellvertreter des Südtiroler Schützenbundes, Stefan Liensberger, richtete Grußworte an die Anwesenden und würdigte die eindrucksvolle Durchführung dieser Gedenkveranstaltung.
Die Veranstaltung fand großen Anklang bei den Besuchern und erhielt bereits breite positive Resonanz – ein würdiges Zeichen dafür, dass das Gedenken an unsere Geschichte lebendig bleibt.
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