Mauer als Leinwand

Graffiti-Projekt: Brasilien trifft Brixen

Mittwoch, 30. Mai 2018 | 13:32 Uhr

Brixen – Ein ganz besonderes Projekt konnte in diesem Jahr im Rahmen des Wasser Licht Festivals realisiert werden. Der Künstler Jota Aracê, der gemeinsam mit Ulisses Dias, die Installation Bang Bike am Festival betreut, initiierte die Aktion. Gemeinsam mit dem Jugendtreff Jukas, der Gemeinde Brixen und der Brixen Tourismus Genossenschaft wurde die Kunstaktion realisiert. Drei Jugendliche waren im Projekt involviert. Die Mauer bei der Unterführung zum Wirt an der Mahr diente als Leinwand für die unterschiedlichen Kunstwerke – Jota Aracê gilt dabei als führende Hand.

Jota Aracê, geboren in Aracquara/Brasilien begann bereits mit 14 Jahren die ersten Graffitis an Gebäuden und Staßenmauern zu sprühen. Er studierte Kommunikationswissenschaften, war als Art Director in einer Werbeagentur tätig und verwirklichte dann seinen Traum, als Straßenkünstler zu arbeiten. Seit 2013 widmet er sich ausschließliche seiner eigenen künstlerischen Arbeit, wobei er bei seinen Kunstwerken großen Wert auf seine brasilianischen Wurzeln legt. Dies brachte er auch bei seinem jüngsten Kunstwerk in Brixen zum Ausdruck.

Jota Aracê, der in der Graffiti-Szene ein Profi ist, sprayte ein Kind der indigenen Stämme, welche im brasilianischen Amazonasgebiet, abseits jeglicher Zivilisation leben. Die Stämme sind stark bedroht. Berichten zufolge gibt es bereit eine Anti-Indigenen-Offensive durch die Politik und den Agrarsektor. Die indigenen Stämme drohen immer weiter zu schrumpfen. Mittlerweile leben nur noch 817.000 Indigenas in Brasilien, vor 500 Jahren waren es noch rund drei Millionen. „Ich möchte, dass diese besonderen Völker nicht in Vergessenheit geraten, respektiert und geschützt werden. Dieses Kunstwerk ist mein Beitrag dafür, diese einzigartigen Menschen zu respektieren und ihren Platz in der Weltbevölkerung zu sichern.“, so Jota Aracê.

Das Kunstwerk von Jota und den Jugendlichen kann ab sofort bei der Unterführung zum Wirt an der Mahr bestaunt werden.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal