Bozen – Die Traumfabrik Hollywood und der Sunset Boulevard haben manch Sterne aufgehen sehen und auch wieder verglühen. Es ist ein großer Traum, den Hollywood verspricht, und doch eine trügerische Illusion, der man in dieser Traumfabrik nachjagt. Das wusste auch Regisseur Billy Wilder. Das hat ihn zu seiner ebenso berühmten wie dramatischen Liebeserklärung an das Filmbusiness „Sunset Boulevard“ inspiriert. Und das ist der Stoff, aus dem Andrew Lloyd Webber sein ebenso packendes wie berührendes Musical Sunset Boulevard gemacht hat. Und das ist das ebenso faszinierende wie anspruchsvolle Musical, das die VBB als Eigen- und in Koproduktion mit der Stiftung Haydn von Bozen und Trient zu Saisonabschluss herausbringen.
Wenn es über Hollywood dämmert, dann zerplatzt manch ein Traum, bricht manch eine Welt zusammen. Hollywood Anfang der 50er-Jahre: Der Tonfilm hat sich längst durchgesetzt, den Stummfilm abgelöst. Stars wie Norma Desmond spielen keine Rolle mehr und werden vergessen. Und das ist Sunset Boulevard, eines der außergewöhnlichsten Musicals dieses Genres. „Ich liebe das Theater und denke nicht in Genres. Mich interessieren Menschen und Stoffe“, erzählt Regisseur Rudolf Frey, der mit West Side Story für die VBB seine Musicalregie-Karriere begonnen hat und nun mit Sunset Boulevard eins draufsetzt. „Es hat so eine verführerische Kraft und ist knallhart zugleich, hat etwas Abgründiges und Beunruhigendes. Diese Glanz- und Schattenseiten Hollywoods zu zeigen, darauf haben wir Lust!“
Der große Traum vom Comeback will weitergeträumt werden, wenn auch kein Platz mehr für diesen Traum in der realen Welt ist. Dann eben in der eigenen, der irrealen, in die sich Norma Desmond zurückzieht. Eine geisterhafte Villa, in der die Grenzen von Wirklichkeit und Illusion verschwimmen. „Die großen Momente, die großen Auftritte in Sunset Boulevard – wie die Songs „Träume aus Licht“ oder „Sunset Boulevard“ – machen dieses gänzlich durchkomponierte fast opernhafte Musical aus, aber die Zwischen- und Innenwelten der Figuren spielen für uns die eigentliche Hauptrolle“, so Frey.
Dreamteam mit Traumrollen
Sunset Boulevard ist in jeder Hinsicht groß: große dramatische Rollen, große Musik, große Bühne, großes Dekor, große Ensemble-Tanzszenen. Zum ersten Mal arbeitet Regisseur Frey mit Film-Projektionen und schafft gemeinsam mit Video-Artist Aron Kitzig und dem Bühnenbildner Luis Graninger neue Bilderwelten und Dimensionen. Das Produktions-Dreamteam ist mit dem musikalischen Leiter und Musical-Spezialisten Stephen Lloyd in bester Gesellschaft. Und als Stars des Abends konnten die VBB allen voran zwei internationale Größen des Musicals gewinnen: Maya Hakvoort („Elisabeth“, „Rebecca“, „Victor/Victoria“) und Dominik Hees. Ein Wiedersehen gibt es zudem mit Merle Hoch und Erwin Belakowitsch. Der vielseitige Sänger und Schauspieler war bereits in „Anatevka“, „Der Revisor“, „Ein Sommernachtstraum“ und „Der Diener zweier Herren“ bei den VBB zu sehen.
SUNSET BOULEVARD
Buch und Gesangstexte von Don Black und Christopher Hampton
Basierend auf dem Film von Billy Wilder
Deutsch von Michael Kunze
Koproduktion mit der Stiftung Haydn von Bozen und Trient
Con sopratitoli in italiano.
Musikalische Leitung Stephen Lloyd, Regie Rudolf Frey, Bühne Luis Graninger, Kostüme Aleksandra Kica, Video Aron Kitzig, Choreografie Marcel Leemann, Licht Micha Beyermann, Dramaturgie Ina Tartler, Elisabeth Thaler
Mit Maya Hakvoort, Dominik Hees, Merle Hoch, Erwin Belakowitsch, Lukas Lobis, Alexander Auler, Nico Schweers, Alexander Donesch, Marie-Therese Anselm, Anna Burger, Ulrike Hallas, Sarah Merler, Sampaguita Mönck, Johanna Mucha, Tina Rosensprung, Janis Masino, Gregor Krammer, Merten Schroedter, Lukas Strasheim, Lukas Weinberger
Premiere
Donnerstag, 16. Mai 2019 – 20.00 Uhr
Stadttheater Bozen, Großes Haus
Vorstellungen
17., 18., 21., 22., 23., 24. Mai 2019 – 20.00 Uhr
19. Mai 2019 – 18.00 Uhr
Stückeinführung
21. Mai 2019 – 19.15 Uhr
Von: mk
