Von: ka
Bozen – „Christus ist unser Friede“ – das Bischofsmotto von Karl Golser hat Ivo Muser heute beim Jahrtagsgottesdienst im Dom von Brixen als Testament und als bleibende Berufung für die Diözese Bozen-Brixen vorgestellt.
Bischof Ivo Muser hat heute keine Predigt gehalten, sondern sich mit ganz persönlichen Worten und Erinnerungen an Bischof Karl gewandt. So war in jener Zeit, als Ivo Muser als Diakon tätig war, Karl Golser sein Professor. Auch in seiner Studienzeit in Rom hat ihn Golser öfters besucht. In den Jahren zwischen 1995 bis 2009 haben sich beide nahezu täglich getroffen – in der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen, öfters bei den Sitzungen des Domkapitels und bei verschiedenen gemeinsamen Reisen. „Oft kamen wir zu sprechen über das Geschenk, den Wert und die Würde des menschlichen Lebens, aber auch über Themen des Umweltschutzes und der Ethik.
Ich habe deine ausgewogene, verantwortete und kompetente moraltheologische Sicht immer geschätzt“, so Bischof Muser. Nach seinem Rücktritt als Bischof hat ihn Muser öfters in Brixen besucht – da war es nicht mehr möglich, miteinander zu sprechen. „Du hast dein Lebenskreuz angenommen, nicht als ein blindes, anonymes Schicksal, sondern als deinen Weg in der Nachfolge Jesu. Und diese Nachfolge weiß um das Kreuz, aber auch um das Heil im Kreuz“, so Bischof Muser, der anfügte: „Du bist vom Professor zum Confessor geworden, vom Lehrer zum Zeugen. Deine Sterbestunde in der Weihnachtsnacht wurde zu deiner erlösenden und befreienden Geburtsstunde für das ewige Leben.“
In besonderer Weise legt Muser der Diözese das Bischofsmotto von Bischof Karl Golser ans Herz – da dieses Motto (Christus ist unser Friede) sein Testament an die gesamte Diözese ist und gleichsam die Grundberufung der Diözese zum Ausdruck bringt – durch den Einsatz für den Frieden zwischen den Sprachgruppen, zwischen den Einheimischen und den Fremden, zwischen den Kulturen und Religionen.