Feier am 22. September

Jazzpianist Franco D’Andrea wird zum Ehrenbürger Merans gekürt

Mittwoch, 17. August 2016 | 11:10 Uhr

Von: luk

Meran – Der Jazzpianist Franco D’Andrea wird zum Ehrenbürger Merans gekürt. Die offizielle Feier soll am Donnerstag, 22. September mit Beginn um 19.00 Uhr im Pavillon des Fleurs stattfinden.

“Wir sind froh und stolz, einen so herausragenden Musiker wie ihn als Mitbürger zu haben”, so Bürgermeister Rösch. Als Laudatoren werden Giuseppe Segala und Ewald Kontschieder fungieren.

Er hat nicht nur beim italienischen Fachpublikum die Nase vorn, sondern wurde bereits 2010 von der französischen Académie du Jazz für sein Werk als Europäischer Jazzmusiker des Jahres 2010 ausgezeichnet. Der 75-jährige Meraner Pianist Franco D’Andrea, der seit 2002 auch die mitteleuropäische Jazzakademie in der Kurstadt prägt, zählt zu den besten Jazzpianisten der Welt. Er wird die zweite Meraner Persönlichkeit sein, die aus den Händen des Bürgermeisters Paul Rösch die Urkunde der Ehrenbürgerschaft Merans erhält. Ende November 2015 wurde diese Ehrung dem Schriftsteller Joseph Zoderer zuteil.

“Bereits im Herbst 2015 hatte die Stadtverwaltung die Möglichkeit in Erwägung gezogen, auch Franco D’Andrea die  Ehrenbürgerschaft Merans zu verleihen”, erklärt Vizebürgermeister Andrea Rossi”. “Wir wollten aber die Aufmerksamkeit von der Zoderer gewidmeten Feier nicht ablenken. Den von einigen Ratsmitgliedern später eingereichten Vorschlag, auch D’Andrea auszuzeichnen, haben wir sofort gutgeheißen. Auch im Gemeinderat wurde der diesbezügliche Beschluss rasch und einstimmig gefasst. Das zeugt davon, dass D’Andrea ein Künstler und ein Mensch ist, den unsere gesamte Gemeinschaft sehr schätzt.”

D’Andrea ist Autodidakt und fing an Klavier zu spielen, nachdem er sich vorher an Trompete, Klarinette, Kontrabass und Saxophon versucht hatte. Er arbeitete mit dem italienischen Jazzpionier Nunzio Rotondo, Gato Barbieri, Bruno Tommaso und Franco Tonani zusammen, tourte mit der erfolgreichen und besten italienischen Jazzrock-Formation Perigeo durch Europa und die Welt. 1978 bildete er sein eigenes Trio und trat in den darauffolgenden Jahren zunehmend auch als Solopianist hervor.

In den 1980-er Jahren wandte er sich eher konservativen Postbop-Formen zu und spielte in der Band von Aldo Romano. Damit er die polyrhythmischen Wurzeln des Jazz mit einheimischen Musikern studieren konnte, verbrachte er 1983 mehrere Monate in Zentralafrika. Auf seinen auf dem Label Splasc(h) erschienenen Alben spielte er mit Begleitmusikern wie Hein van de Geyn, Aldo Romano sowie Enrico Rava, Miroslav Vitouš und Daniel Humair (Earthcake 1991).

Daneben nahm D’Andrea mit Musikern wie Lee Konitz, Phil Woods und Dave Liebman Duo-Alben auf. Mit einem Quintett um Steve Lacy begleitete er die Sängerin Tiziana Ghigliani. Außerdem arbeitete er mit Ernst Reijseger, Slide Hampton, Max Roach, Conte Candoli, Frank Rosolino, Pepper Adams, Johnny Griffin, Jean-Luc Ponty sowie vielen italienischen Musikern zusammen.

Mit seiner Stammformation seit den 90-er Jahren, dem Franco D’Andrea Quartet (Andrea Ayassot Saxophon, Aldo Mella Kontrabass, Zeno De Rossi Drums), präsentiert er ab 2005 zunehmend nahtlos ineinander übergehende Konzertabende, die ohne Programmabsprache quer durch das umfangreiche Repertoire von Originalkompositionen führen, aber auch Standards beinhalten.

 

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