Welttag der Biodiversität

Jeder Quadratmeter zählt!

Donnerstag, 22. Mai 2025 | 18:44 Uhr

Von: mk

Bozen – Zum Welttag der Biodiversität 2025 appelliert die Kampagne Mahlzeit, der Biodiversität auf Balkonen, in Gärten und auf jeder noch so kleinen Freifläche rund ums Haus eine Chance zu geben. „Deckt den Tisch für unsere bedrohten Insekten! Jeder Quadratmeter zählt!“ so der Aufruf von MahlZeit. Der Schulgarten an der Mittelschule Egger Lienz in Bozen Haslach hat das schon getan. MahlZeit hat ihn heute in einer gemeinsamen Aktion mit blühenden Küchenkräutern bereichert.

eranien, Rollrasen mit Rasenroboter, synthetischer Dünger und Pestizide – mit dieser Kombination machen wir der Biodiversität rund ums Haus den Garaus. Und leider ist diese Kombination auch hierzulande noch immer gang und gäbe.

Der Gegenentwurf: Blühende Kräuter am Balkon, nektar- und pollenreiche Blumen im Garten, wenig Rasen und jeder freie Quadratmeter ums Haus mit Blühendem bepflanzt. Dazu muss man wissen, dass von so einer Vielfalt nicht nur Honigbienen profitieren, sondern Dutzende Arten von Wildbienen, Hummeln, Käfern, Larven und Fliegen. Und natürlich die Schmetterlinge.

Apropos Schmetterlinge: nicht jede bienenfreundliche Pflanze ist auch für Schmetterlinge attraktiv und umgekehrt. Denn viele der bunten Falter sind aufgrund ihrer Rüssellänge an ganz bestimmte Blütenarten angepasst. Dutzende Arten unserer heimischen Schmetterlingsarten stehen auf der Roten Liste, auch weil sie immer weniger Nahrungsquellen finden. Deswegen ist es so wichtig, den bunten Faltern einen Lebensraum und Nektarpflanzen zu bieten. Und das fängt mit der Auswahl der richtigen Balkon- und Gartenpflanzen an. Geeignete Nektarpflanzen sind beispielsweise Bartblumen, Blaukissen, Fetthenne, Lavendel, Flammenblumen, Prachtscharte, Steinkraut und Thymian. Ein Tipp: Küchenkräuter auch mal ausblühen lassen, z.B. den Schnittlauch, das sieht hübsch aus und ergänzt das Insektenmenü.

Was viele nicht wissen: Balkonpflanzen wie Geranien, Petunien, Begonien und Fuchsien haben für Insekten praktisch keinen Wert. Denn ihre Blüten bilden weder Nektar noch Pollen. Das gilt generell auch für alle gefüllten Blüten, z. B. Rosen. Insekten mögen es schlicht und ungefüllt. Wer sich von Geranien und Petunien am Balkon nicht trennen will, sollte Lavendel, Bohnenkraut, Ringelblumen oder andere blühende Kräuter und Blüten dazwischensetzen. Dann finden Biene, Schmetterling und Co am Balkon trotz „Brennender Liebe“ ihre Nahrung.

Fazit: Man muss nicht ein großes Grundstück haben, um die Artenvielfalt zu fördern. Jeder Quadratmeter zählt! Am Balkon, im Garten, in der Einfahrt zur Garage, am Mauerrand: Mit etwas Phantasie bieten sich überall Möglichkeiten, den Pollen- und Nektartisch zu decken. Jeder blühende Fingerhut, jede Glockenblume, jedes Gänseblümchen, jede Schafgarbe hilft den bedrohten Arten, zu überleben. Deshalb zum heutigen Tag der Biodiversität der Aufruf von MahlZeit: „Deckt den Tisch für unsere bedrohten Insekten, jeder Quadratmeter zählt!“

Als aktives Zeichen haben wir am heutigen Tag der Biodiversität in Kooperation mit der Mittelschule Egger Lienz in Bozen/Haslach am dortigen Schulgarten eine Kräuterecke errichtet. Patrick Pancheri, Schulsozialpädagoge an der Egger-Lienz-Schule: „In unserem Schulgarten lernen die jungen Menschen spielerisch und erlebnisreich die Zusammenhänge der Biodiversität kennen und bekommen konkrete Handlungsanleitung zu deren Schutz“.

Bezirk: Bozen

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