Von: bba
Tirol – Wie können wir die Kunst der Faschismen Mussolinis und Hitlers ausstellen? Diese Frage stellen sich Fachleute bei einer Diskussionsrunde am 10. Mai auf Schloss Tirol.
In welchem Kontext und in welcher Form kann die Kunst aus der Zeit der beiden faschistischen Diktaturen Italiens und Deutschlands ausgestellt werden? Und ermöglicht die „totale Kunst“ des 20. Jahrhunderts Einsichten, die auch aktuell von Bedeutung sein können? Antworten darauf suchen vier Fachleute am kommenden Freitag, 10. Mai von 15.00 bis 18.00 Uhr bei einer Diskussionsrunde im Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte – Schloss Tirol; die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Mythen der Diktaturen. Kunst in Faschismus und Nationalsozialismus“ statt.
Mit dabei sind die Expertin für Kunst des 20. Jahrhunderts und Museen Rosanna Demattè, die Kuratorin und Kunstkritikerin Eva Gratl, der Künstler Hans Knapp sowie die beiden Kuratoren der genannten Ausstellung, der Kunsthistoriker Carl Kraus und der Historiker Hannes Obermair. Es moderiert die Journalistin Nina Schröder.
Mit der Mythen-Ausstellung wendet sich Schloss Tirol einem besonders komplexen Kapitel der Kunst-, Kultur- und Politikgeschichte zu: den Jahren der beiden totalitären Regimes von Mussolini und Hitler. Das Landesmuseum betritt damit bisher weitgehend unvermessenes Gelände und arbeitet das breite Mitwirken der regionalen Künstlerschaft an den beiden Regimen erstmals kritisch auf. Die Runde diskutiert zum schwierigen Umgang mit belasteter Kunst, zum Zusammenhang von Kunst und Politik und zur Frage, weshalb die Aufarbeitung so lange gedauert hat.
Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte – Schloss Tirol, Tel.: 0473/220221, www.schlosstirol.it.