Von: luk
Franzensfeste – Einen Überblick über die zeitgenössische Südtiroler Kunstszene bietet die Ausstellung „50X50X50 Art Südtirol“ alle zwei Jahre in der Festung Franzensfeste. Die heute eröffnete, fünfte Ausgabe steht unter dem Titel Freiräume.
Die Panik und das Gefühl der Ausweglosigkeit, dargestellt mit Malerei und aus der Wand herausragenden Händen; der Feierabend, präsentiert durch Liegestühle und das Geräusch von Wellen; die Beziehung zwischen Geschwistern in einem interaktiven Werk aus fixen und flexiblen Paneelen; das Thema der Vertreibung und Begegnung erzählt mit vielen kleinen, silberfarbenen Figuren; oder die hypnotische Lichtinstallation zum Übergang von Matriarchat auf Patriarchat: Wer im Sommer die Festung Franzensfeste besucht, taucht ein in die zeitgenössische, Südtiroler Kunstlandschaft. Bis 8. September läuft hier die fünfte Ausgabe der Kunstbiennale „50x50x50 Art Südtirol“. Seit 2011 findet diese Übersichtsausstellung im Zwei-Jahres-Rhythmus in der Festung Franzensfeste statt, rund 200 Künstlerinnen und Künstler präsentierten dabei bis heute ihre Werke. Auch die Ausgabe 2019 bespielt wieder die Innen- und Außenräume der Unteren und Mittleren Festung und verwandelt sie zu einem Fest der Künste; ein Rahmenprogramm mit Performances aus Tanz, Literatur und Musik begleitet die Ausstellung den ganzen Sommer über.
Der rote Faden sind diesmal die Freiräume: „Kunst braucht Freiräume. Innere, um eigenen und allgemeinen Bedürfnissen nachzuspüren. Äußere, um das zu tun, wozu sie berufen ist, neue Möglichkeiten des Lebens anzuzeigen“, erklärt Hartwig Thaler, der die Schau auf die Beine stellte und seitdem leitet (getragen wird sie von der Festung Franzensfeste und dem Verein Oppidum).
Das Konzept der Biennale – 50 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler (die im besonderen Maße mit Südtirol verbunden sind), 50 Räume und 50 Tage – hat sich mittlerweile weiterentwickelt, es sind mehr Kunstschaffende und mehr Tage geworden. Gleich geblieben ist aber: Ob in Südtirol geboren, in Südtirol oder im Ausland lebend oder neu beheimatet, als Kunstschaffende mit professionellem Anspruch und weit verzweigter Ausstellungstätigkeit repräsentieren die Ausstellenden (69 sind es heuer) mit Bildern, Installationen, Performances, digitalen Technologien, Fotografie und Skulpturen das zeitgenössische Kunstleben in und außerhalb Südtirols und zeigen, was sie ganz persönlich auf ihrem künstlerischen Weg entdeckt haben.
Heute fiel der Startschuss der Ausstellung. Mit dabei waren neben vielen teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern Angelika Fleckinger, geschäftsführende Direktorin der Südtiroler Landesmuseen, Thomas Klapfer, Bürgermeister von Franzensfeste und Präsident des Vereins Oppidum sowie der künstlerische Leiter der Ausstellung, Hartwig Thaler. Künstlerisch begleitet wurde die Eröffnung von Peter|||KOMPRIPIOTR|||Holzknecht und seiner Performance „Freedom“, von Vakhtang Sikharulidze & Alexander Wierer mit der Aktion “… dann hab ich gehustet und meine Zahnprothese fiel raus.“ und von der Musik der Band „No rush“ zum Kunstwerk „Cross-section“ von Peter Burchia.