Filmfestival Bozen: erste Filme stehen fest

Mehr Südtiroler Produktionen als je zuvor

Freitag, 16. Februar 2018 | 21:25 Uhr

Bozen – Das Bolzano Filmfestival Bozen, als europäisches Filmfestival an der Schnittstelle zwischen dem deutsch- und italienischsprachigen Raum, freut sich die ersten Wettbewerbsfilme bekannt zu geben. Bei der diesjährigen Ausgabe des BFFB vom 10. bis 15. April laufen erstmals mehrere südtiroler Filmproduktionen im Wettbewerb.

Ins Rennen um den Preis für den besten Dokumentarfilm geht etwa “Die fünfte Himmelsrichtung” des jungen Südtiroler Filmemachers Martin Prinoth. Am 1. Juni 2009 stürzt ein Passagierflugzeug in den Atlantik. Unter den 228 Toten befand sich Martin Prinoths Cousin Georg, der aus Brasilien zurückkehrte. Georg wuchs als Adoptivkind in den südtiroler Dolomiten auf und war in die brasilianische Küstenstadt Salvador da Bahia gereist, um seine leibliche Mutter zu suchen. Sieben Jahre später überquert sein Adoptivbruder Markus den Ozean um den Spuren in die eigene Vergangenheit zu folgen. Martin Prinoth begleitet seinen Cousin auf dieser Spurensuche. Gefördert wurde der Film auch von IDM Südtirol.

Bestätigt für den Dokumentarfilmwettbewerb ist auch “Mabacher – #ungebrochen” des österreichischen Regisseurs Stefan Wolner. Zentrale Figur ist Martin Habacher, heute selbstständiger Social Media Berater und bekannter österreichischer Youtuber, der mit der Glasknochenkrankheit geboren wurde und kleinwüchsig ist – und dessen Eltern bereits bei der Geburt gesagt bekamen, er würde den Tag der Geburt nicht überleben. In “Mabacher – #ungebrochen” dokumentiert Stefan Wolner das Leben Martin Habachers, dem Grenzen gesetzt sind, und zeigt einen Menschen, der bereit ist, diese Grenzen aufzubrechen.

Auch im Wettbewerb um den besten Spielfilm stehen bereits einige Filme fest. Etwa “Drei Zinnen” von Jan Zabeil. Der berliner Regisseur erzählt in seinem zweiten Spielfilm ein Outdoor Familiendrama, am Fuße der Drei Zinnen. Als Koproduzentin mit an Bord ist die südtiroler Produktionsfirma Miramonte Film von Andreas Pichler und Valerio B. Moser, mit einer Förderung von IDM Südtirol.

Das Spielfilmdebut des deutschen Regisseurs Ilker Catak erzählt hingegen in “Es war einmal Indianerland” die Coming-of-Age Geschichte des 17-jährigen Mauser. Er ist angehender Boxer und wohnt mit seinem Vater Zöllner und seiner Stiefmutter Laura in einer Hochhaussiedlung in einem Vorort von Hamburg. Auf einer illegalen Rave-Party verliebt er sich in Jackie, die aus einem reichen Viertel der Stadt stammt. Gleichzeitig hat es jedoch die 21-jährige Süßigkeitenverkäuferin Edda auf ihn abgesehen. Es beginnt eine turbulente Zeit für Mauser…

Aus Italien kommt “La botta grossa” von Sandro Baldoni. In diesem Dokumentarfilm erzählt der Regisseur die Geschichte der Erdbebenopfer von Norcia, die mit dem Erdbeben vom 30. Oktober 2016 all ihr Hab und Gut verloren haben. Baldoni beginnt seine filmische Erzählung mit seiner eigenen Erfahrung: er selbst steht vor den Trümmern seiner Wohnung in Campi, einer Fraktion von Norcia und ist, wie viele andere, von einem Tag auf den anderen Obdachlos und gezwungen sich eine andere Bleibe zu suchen.

Der sardische Regisseur Cesare Furesi geht mit “Chi salverà le rose” um den Preis für den besten Spielfilm ins Rennen. Der Film erzählt die Liebesgeschichte zweier älterer Herren, Claudio und Giulio, und die zerrüttete Beziehung zu Valeria, Tochter von Claudio. Es gilt Vergangenes zu klären, bevor es zu spät ist. Am Set stehen Carlo Delle Pane, Caterina Murino, landa Buzzanca, Antonio Careddu und Philippe Leroy.

Das sind sechs der 16 Wettbewerbsfilme, die bei der kommenden Ausgabe des Filmfestivals Bozen vom 10. bis 16. April gezeigt werden.

Von: ao

Bezirk: Bozen