Von: luk
Bozen – In seiner letzten Sitzung hat sich der Museumsbeirat des Landes für die Vergabe von Förderungen für 15 private und öffentliche museale Einrichtungen ausgesprochen.
Am vergangenen Donnerstag, 31. August, ist der Museumsbeirat zu seiner letzten Sitzung in der laufenden Legislatur 2018-2023 zusammengetreten. Die Mitglieder besprachen unter dem Vorsitz des zuständigen Museumslandesrats, Landeshauptmann Arno Kompatscher, 18 Beitragsansuchen für Investitionen und Projekte von 15 Museen und Sammlungen. Insgesamt wurden Ansuchen mit einer Fördersumme von circa 475.000 Euro befürwortet.
Die Bandbreite reicht von baulichen Maßnahmen, um die Zugänglichkeit der Einrichtungen zu verbessern, über den Austausch von Leuchtmaterial sowohl aus konservatorischen Gründen als auch mit dem Ziel, Energie einzusparen, zu Sicherheitsmaßnahmen, beispielsweise im Museum Aldein. Auch in die Digitalisierung der Museen und Sammlungen wird investiert, ebenso wird die Restaurierung von musealen Objekten mit öffentlichen Geldern unterstützt. Das Ziel, museale Forschung zu fördern, wird über Projektbeiträge verfolgt: Das Museum Hinterpasseier setzt ein Forschungsprojekt zu den Schutzhütten im Hinterpasseier um, der Museumsbeirat hat sich dafür ausgesprochen, die Aufarbeitung zweier privater Archive mit Schwerpunkt Stettiner Hütte zu fördern. Im Palais Mamming Museum in Meran werden historische und zeitgenössische Sammlungen bearbeitet und zugänglich gemacht, das Stiftsmuseum im Augustiner Chorherrenstift Kloster Neustift beschäftigt sich mit einer barocken Gemäldeserie.
Museumslandesrat und Landeshauptmann Kompatscher hob bei der Sitzung den Wert der Museen hervor und dankte den Mitgliedern des Museumsbeirats für deren Arbeit: “Museen sind Institutionen im Dienst der Gesellschaft, deren Handeln nicht auf Gewinn ausgerichtet ist: Sie sammeln, erforschen, bewahren, interpretieren materielle und immaterielle Güter und stellen sie aus. Ziel ist es, die Bevölkerung miteinzubeziehen, vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen und damit auch ein multiperspektivisches Verständnis unserer Zeit zu ermöglichen. Die musealen Strukturen in Südtirol wollen diese Aufgaben erfüllen – und wir als Land Südtirol können dafür einen wichtigen Beitrag leisten. Insbesondere durch Maßnahmen wie die Museumcard und den Fokus auf museale Forschung erhalten und stärken wir die Museen in ihrer Vielfalt und Qualität.”
Monika Conrater, Direktorin des Landesamts für Museen und museale Forschung, freut sich über das Engagement im musealen Bereich: “Südtirol hat eine bunte Museumslandschaft, die Einrichtungen widmen sich unterschiedlichen Themen, die Bandbreite reicht von ehrenamtlich geführten Museen zu hauptamtlichen Einrichtungen. Wir wollen als Landesverwaltung hier ein unterstützender Partner sein und allen in der Zusammenarbeit die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.” Conrater verwies in der Sitzung auch auf verschiedene Veranstaltungen wie den internationalen Museumstag und Initiativen wie den freien Eintritt in den Sommermonaten in Museen mit dem abo+ und die Museumcard sowie auf Netzwerkveranstaltungen wie den Südtiroler Museumstag. Das Landesamt betreut die musealen Einrichtungen in ihrer Arbeit mit den Sammlungen und unterstützt sie inhaltlich sowie durch Infrastruktur wie dem Webportal der Kulturgüter in Südtirol und Softwareprogramme. 2024 wird den Museen und Sammlungen eine neue Software zur Dokumentation der musealen Objekte zur Verfügung gestellt werden. Ebenso erhielt der scheidende Museumsbeirat des Landes einen Ausblick auf das Euregio-Museumsjahr 2025 mit dem Titel „1525–2025 Museum.denk(t) weiter!“.
Der Museumsbeirat des Landes
Der Museumsbeirat berät das Land in museumspolitischen Belangen. Er wird von der Landesregierung für die Dauer der Legislatur ernannt. Mit Beginn der neuen Legislatur nach den Landtagswahlen vom Oktober wird ein neuer Beirat ernannt werden. In den Jahren 2018 bis 2023 waren folgende Personen Mitglieder des Museumsbeirats des Landes unter Vorsitz von Landeshauptmann Arno Kompatscher als zuständigem Landesrat: Volker Klotz, Antonio Lampis und Mathias Stuflesser (seit 2023) als Bevollmächtigte der Kulturlandesräte, Paul Rösch, ehemaliger Bürgermeister von Meran, ernannt vom Gemeindeverband, Maria Mayr (Schreibmaschinenmuseum Partschins), Sigrid Prader (Frauenmuseum Meran) und Anna Vittorio (Stadt Bozen) sowie Esther Erlacher (Betrieb Landesmuseen, seit 2023), Christine Roilo (Südtiroler Landesarchiv) und Patrick Gasser (Betrieb Landesmuseen) waren bis 2022 Mitglieder des Museumsbeirats des Landes.