Ratskommission für Chancengleichheit

“Nein zur sprachlichen Gewalt gegen Frauen”

Freitag, 15. Februar 2019 | 19:06 Uhr

Meran – In einer Aussendung nimmt die Ratskommission für Chancengleichheit der Stadtgemeinde Meran Stellung zur zunehmenden verbalen Gewalt gegen Frauen, die sich auf den Social-Media-Plattformen verbreitet.

“Dieses Phänomen – gekennzeichnet durch eine sexistische, abwertende Sprache – darf auf keinen Fall geduldet werden”, schreiben die Mitglieder der Ratskommission. “Sorgen bereitet uns weniger die Sprache an sich oder bestimmte Schimpfwörter, sondern vielmehr die stereotypische Darstellung von Frauen. Das vemittelte Bild trägt eine Botschaft der Gewalt in sich. Gewalt ist nicht nur ein körperliches Phänomen, sondern kann in jedem Bereich unserer Gesellschaft auftreten. Es ist das ständig wiederholte Rollenbild der Frau, das Diskriminierung erzeugt, weil es Frauen auf eine bestimmte, eng begrenzte Daseinsforms einschränkt: auf eine passive, objektivierende, trostlose Form, in der eine Frau zum Objekt und zur Ware wird. Die Frau wird so in ihrer sozialen Selbstbestätigung eingeschränkt und zum Opfer von Unterdrückung, Unterwerfung, sexueller Ausbeutung.”

“Folgendes wollen wir klar stellen: Wir reden nicht einem extremen Feminismus das Wort und wir führen keinen Krieg gegen die Männer. Es geht um eine Geisteshaltung, die bei beiden Geschlechtern zu finden ist. Gerade deshalb ist es notwendig, die aggressive und gewaltverherrlichende Sprache, die in den sozialen Netzwerken kürzlich wieder zum Vorschein gekommen ist, entschieden zu verurteilen, indem die Justizbehörden die Urheber dieser Entgleisungen ermitteln und entsprechend bestrafen.”

“Wir hoffen außerdem, dass die Zivilgesellschaft und die Medien sich entschieden von solchen verbalen Aggressionen distanzieren und diese ebenfalls verurteilen. Nur so kann es uns gemeinsam gelingen, diesem Phänomen mit Erfolg entgegenzuwirken und die Kultur des Respekts und der gegenseitigen Anerkennung zu etablieren.”

 

Von: bba

Bezirk: Burggrafenamt