Von: sr
Bozen – Eltern kennen dieses Lied: Die Jugendlichen wollen in den Sommerferien nicht aus den Federn, sofern sie kein Praktika oder keinen Sommerjob machen. Auch im Kinderdorf kennen die Erzieher das. Die Ergotherapeutin Ruthild Heimann hat deshalb seit einigen Jahren das „Aktiv-Programm“ für die Jugendlichen im Kinderdorf entwickelt, die keine Lehre, kein Praktika oder keinen Sommerjob haben. „Wir haben nämlich festgestellt, wenn die Jugendlichen den Morgen verschlafen, dann sind sie abends voller Energie. Sie leben die dann aus und was dabei herauskommt ist nicht immer sinnvoll oder konstruktiv. Auch das kennen Eltern gut. Hier bieten wir ihnen die Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen und zeigen ihnen alternative Freizeitideen zum herumhängen und lange schlafen.“
So wird wochentags um neun Uhr gestartet und der Vormittag aktiv verbracht. „Wir gehen wandern, radeln, kneipen oder schwimmen. Wir besuchen besondere Orte wie die Gilfenklamm, das Mais Labyrinth oder wir werken oder reparieren Dinge. Auch Heuarbeit ist Teil des Programms. Ganz beliebt sind die sogenannten ‚Heimatführungen‘. Hier fahren wir zu einem Jugendlichen ins Heimatdorf und er zeigt den anderen den Ort wo er herkommt. Manchmal werden wir dann auch von den Eltern des Jugendlichen eingeladen und verköstigt. Ziel ist einfach, dass die Jugendlichen am Morgen in die Gänge kommen und neue Erfahrungen sammeln“, so Ruthild Heimann. Mittags kehrt die Gruppe ins Kinderdorf zurück und die meisten sind glücklich, dass sie etwas Neues erleben konnten.