Erfolgreiches Event im Schnalstal begeistert Publikum

Transhumanz als lebendige Kulturpraxis

Sonntag, 07. September 2025 | 08:05 Uhr

Von: mk

Unser Frau/Schnals – Am 6. September 2025 verwandelte sich der Campus Transhumanz in Unser Frau in einen Treffpunkt für Kultur, Kunst und Genuss. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher erlebten ein vielfältiges Programm, das die jahrhundertealte Tradition der Transhumanz in all ihren Facetten sichtbar, hörbar und schmeckbar machte.

Interaktive Ausstellung eröffnet

Besonderes Interesse weckte die neue multimediale Installation „Transhumanz – Die Suche nach den Weideplätzen“. Gianfranco Spitilli, Sebastian Marseiler und Stefano Saverioni schufen mit Fotos, Klängen, Dokumenten und Stimmen eine immersive Reise in die Vergangenheit und Gegenwart der Transhumanz. „Mit der Ausstellung wollen wir zeigen, dass Transhumanz nicht nur eine alte Tradition ist, sondern eine lebendige Kulturpraxis, die bis heute Identität und Gemeinschaft im Tal stiftet“, betonte Sebastian Marseiler bei der Eröffnung.

Skulptur mit Klanginstallation enthüllt

Ein weiterer Höhepunkt war die Enthüllung der Skulptur „Transhumanz“ des Laaser Künstlers Elias Wallnöfer und des Schnalser Steinmetz’ Harald Rainer. Drei Säulen aus Gnais mit Klanginstallation symbolisieren die untrennbare Verbindung zwischen Mensch, Schaf und Hund. Erst im Einklang aller drei entsteht Stabilität – wie in der gelebten Wandertierhaltung selbst.

Uraufführung von „Motus – Klänge für Transhumanz“

Einen emotionalen Höhepunkt markierte die Präsentation der Schnalstal-Komposition „Motus – Klänge für Transhumanz“. Das Werk des neapolitanischen Komponisten Pier Paolo Polcari und Dietmar Rainer verband traditionelle Klänge von Kirchenchor, Musikkapellen und Jagdhornbläsern mit moderner Klangkunst und wurde während einer mehrtägigen Künsterresidenz im Mai 2025 geschrieben. Die 20-minütige Aufführung der insgesamt rund 75 Musikanten und Sänger spiegelte eindrucksvoll die Harmonie zwischen Mensch und Natur wider. „‚Motus ist aus der Bewegung der Natur entstanden – aus Wind, Glocken und Stimmen, die im Tal leben. Diese Klänge in eine zeitgenössische Komposition zu verwandeln, war für uns eine besondere Herausforderung und zugleich eine große Freude“, erklärte Mitautor Dietmar Rainer.

Kulinarik im Zeichen des Schafs

Mit der Eröffnung der zehnten Ausgabe der Slow Food Spezialitätenwochen zum Schnalser Schaft stand auch die Gastronomie im Fokus. “Seit 2021 trägt das Schnalser Schaf das Slow-Food-Presidio-Siegel und steht damit für regionale Qualität und nachhaltigen Genuss. Wir als Gastbetriebe im Schnalstal sind uns dieser Verantwortung bewusst und versuchen den Gästen traditionelle und neue Gerichte zum Schnalser Schaf während der Spezialitätenwochen zu präsentieren.”, so Benjamin Raffeiner, HGV Ortsobmann. Die Zusammenarbeit zwischen der Tourismusgenossenschaft Schnalstal und dem HGV Schnals rundete den Tag kulinarisch ab.

Rückkehr der Schafe

Die Heimkehr der Schafe von den Sommerweiden in Vent/Ötztal ist für Sonntag, 7. September 2025 in Kurzras geplant, wobei die Bergrettung Schnals für das leibliche Wohl sorgt. Am Samstag, 13. September 2025 kehren die Herden in Vernagt zurück, der Schafzuchtverein Schnals serviert traditionelle Gerichte mit musikalischer Umrahmung.

Bezirk: Vinschgau

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen