Von: mk
Meran – Im Rahmen des Projektes Metamorphosis und in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum TILT und dem Verein La Strada/Der Weg sowie mit der Unterstützung des Wohnbauinstituts fand in Sinich ein Sommerworkshop statt, um junge Menschen dem Parkour und seiner Akrobatik näher zu bringen. Die Initiative wurde heute Vormittag bei einer Pressekonferenz vor Ort und im Beisein von Stadträtin Madeleine Rohrer vorgestellt.
Parkour wird auch als Kunst der effizienten Fortbewegung bezeichnet. Entwickelt wurde diese nicht wettbewerbsfähige Disziplin von Raymond Belle, seinem Sohn David Belle und anderen Leuten in den späten 1980er Jahren. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurde Parkours durch Spielfilme, Dokumentarfilme und Werbung populär. Inzwischen ist Parkour auch in Südtirol zu einer beliebten Aktivität vieler Jugendlichen geworden.
“Parkour bezeichnet eine Fortbewegungsart, deren Ziel es ist, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers von einem Punkt zu einem anderen zu gelangen. Der Parkourläufer bestimmt seinen eigenen Weg durch den urbanen oder natürlichen Raum – auf eine andere Weise als von Architektur und Kultur vorgegeben. Dabei versucht er, sich in den Weg stellende Hindernisse durch Kombination verschiedener Bewegungen so effizient wie möglich zu überwinden. Bewegungsfluss und ‑kontrolle stehen dabei im Vordergrund”, erklärte Parkour-Experte Samuel Heuberger Reichert, der die Teilnehmer zusammen mit Monica Carmen und Angelika Burtscher vom Metamorphosis-Team der Gemeinde Meran, dem Designer Daniele Lupo und den Erzieherinnen und Erzieher des Jugendzentrums TILT begleitet.
Mit dieser Bewegungsform befasste sich der Workshop, der von Metamorphosis-Team im Rahmen des Sommerprogramms des Jugendzentrums TILT und mit Unterstützung des Wohnbauinstituts in den Höfen und Grünflächen des WOBI-Viertels in Sinich organisiert wurde und heute offiziell zu Ende ging.
Seit 15. Juli haben die TeilnehmerInnen (fünfzehn Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren) an insgesamt sechs Vormittagen das Stadtviertel erkundet, um die Orte auszuwählen, an denen mit Farben und kleinen bunten Holzarrangements, einige Stellen für das Spiel und für die körperlichen Übungen des Parkours realisiert wurden.
“Primäres Ziel des Workshops war es, eine neue und partizipative Wahrnehmung von Sinich durch Spiel, Erforschung, Bewegung, Planung und gegenseitiges Kennenlernen zu fördern”, erklärte Angelika Burtscher vom Metamorphosis Team.
“Die Innenhöfe und die Freiräume der WOBI-Wohnhäuser werden oft in ihrem Potential unterschätzt, in der Wahrnehmung mancher BürgerInnen sind sie sogar negativ behaftet. Die von den TeilnehmerInnen selbst bemalten Spots zwischen Mauern, Treppen und Grünflächen haben eine neue Perspektive eröffnet. Sie stellen neue Bezugspunkte dar, die eine andere Art und Weise der Begegnung und der Interaktion und somit auch eine andere Wahrnehmung der Räume selbst fördern”, sagte Architektin Monica Carmen.
“In jeder Stadt gibt es Ecken, die für den Aufenthalt und das Spielen im Freien zurückgewonnen werden können. Wir setzen diese Art der Stadtentwicklung gemeinsam mit Kindern und Bewohnern um, so bereits passiert in den Stadtvierteln Wolkenstein, Steinach, Obermais und St.-Vigil. dadurch entsteht auch Gemeinschaft und Möglichkeit für die Jüngsten den öffentlichen Raum mitzugestalten. Es freut mich besonders, dass durch diese Initiative auch bisher kaum beachtete öffentliche Räume in Sinich neu erlebbar gemacht werden”, betonte Stadträtin Rohrer.