Von: luk
Bozen/Fassatal – Das Treffen im Fassatal bildete den Abschluss einer Reihe von Besuchen von Regionalassessor Manfred Vallazza in den Minderheitengebieten der Region Trentino-Südtirol. Dabei hat sich Vallazza im Detail über die Anliegen der anerkannten Sprachminderheiten und deren Förderung, die in den kommenden fünf Jahren zu seinen Agenden zählt, kundig gemacht. Vallazza besuchte die zimbrische Minderheit in Lusern, die Fersentoler Minderheit, die Ladiner im Gadertal und in Gröden und nun auch das Fassatal. Er tauschte sich mit der “Procuradora der Comun General de Fascia”, Elena Testor, und dem Landtagsabgeordneten Luca Guglielmi über die Vorhaben und Pläne im Fassatal aus.
Bei einer Präsentation zur Kultur im Fassatal und der Besichtigung des ladinischen Instituts Majon di Fascegn mit umfangreicher Bibliothek, Film- und Fotoarchiv sowie einer Sammlung geschichtlicher Dokumente machte sich der Landesrat ein Bild von der Lage der Ladiner. Mit dabei waren unter anderem Präsident des Instituts, Fabio Ghiocchetti, Direktor Antonio Pollam, “Sorastanta” Mirella Florian und Präsident der “Union Ladin de Fascia”, Fernando Brunel.
Die Herausforderungen im Fassatal sind im Vergleich zu den anderen Trentiner Minderheiten keineswegs die Abwanderung oder wirtschaftliche Aspekte sondern im Gegenteil die Zuwanderung von vielen Arbeitskräften im Tourismus und anderen Sektoren. Dies stelle vor allem für den Erhalt der Sprache und Kultur eine Herausforderung dar, berichteten die Ladiner-Vertreter. Es werde versucht, auch den nicht aus dem Fassatal stammenden Bürgern, die ladinische Kultur und Sprache näherzubringen und sie so in die ladinische Gemeinschaft zu integrieren.
“Dass sich die Vertreter hier vor Ort sehr bemühen, ihre Sprache und Kultur zu erhalten und das ihnen dies auch gut gelingt, hat mich beeindruckt. Die Parallelen zwischen Gadertal und Fassatal sind ziemlich deutlich”, sagte Vallazza. “Als Vertreter der Region für sprachliche Minderheiten will ich meinen Beitrag leisten und den örtlichen Vertretern bestmöglich helfen – gerade der Erhalt von Sprache und Kultur sichert hier auch in Zukunft Traditionen und Lebensweisen und fördert zudem das friedliche Zusammenleben und die Lebensqualität der Fassaner”, unterstrich der Regionalassessor.
Gemeinsam mit den Vertretern der Fassa-Ladiner hat der Regionalassessor noch die 1452 errichtete Wallfahrtskirche Santa Giuliana und den Heldenfriedhof des ersten Weltkriegs besichtigt.