Vorstellung in Brixen

zebra.Kalender 2019: Gedanken der Toleranz verbreiten

Donnerstag, 15. November 2018 | 17:31 Uhr

Brixen – Auch heuer bieten die Verkäufer der Straßenzeitung zebra um die Weihnachtszeit wieder den zebra.Lesekalender an. Er steht diesmal im Zeichen gut eingespielter Teams am Arbeitsplatz. Anlässlich des Tages der Toleranz stellte die oew-Organisation für Eine solidarische Welt ihn heute in einer Tapezier-Werkstatt in Brixen vor.

„Entschlossen, alle positiven Schritte zu unternehmen, um den Gedanken der Toleranz in unserer Gesellschaft zu verbreiten…“ So beginnt der Text der Prinzipien zur Toleranz, die am 16. November 1995 von 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO unterzeichnet wurden. Bereits zum dritten Mal nutzt die Organisation für Eine solidarische Welt den Tag der Toleranz zur Präsentation des zebra.Lesekalenders. Das neue Jahr steht bevor und auch 2019 sollen vielfältige Begegnungen, Respekt und Toleranz im Zentrum des Sozialprojekts zebra. stehen. Heute wurde der Kalender mit Geschichten und Fotos von sechs erfolgreichen Teams am Arbeitsplatz bei einer fairen Kaffeepause im Raumausstattungsunternehmen Fischnaller in Brixen vorgestellt. Die mehr als 60 Verkäuferinnen und Verkäufer der Straßenzeitung bringen ihn ab sofort auf die Straße und zu den Menschen. Der Kalender kostet fünf Euro: 2,50 Euro bleiben den Verkäufern, 2,50 Euro fließen in die Produktion.

Die Straßenzeitung zebra. ist zu einer Plattform für besondere Themen und Menschen geworden, die kaum Beachtung in den Medien finden. Um besondere und gleichzeitig ganz gewöhnliche Arbeitstätige aus Südtirol und ihre individuellen Team-Geschichten geht es im heurigen zebra.Kalender. oew-Geschäftsführer Matthäus Kircher erklärt: “Arbeitskolleg*innen müssen sich aufeinander verlassen können. Auch wenn sie manchmal sehr unterschiedlich gestrickt sind, stimmen sie sich so aufeinander ab, dass ein gemeinsames Ziel bestmöglich erreicht wird!“ Das gelte im übertragenen Sinn auch für unsere Gesellschaft, in der durch Zusammenarbeit, Teamgeist und Toleranz viel erreicht und zum Positiven bewegt werden könne, so Kircher.

Anna Mayr, Lisa Frei und Georg Hofer haben für den Kalender verschiedene Menschen getroffen, sie getrennt interviewt und fotografiert. Aufmerksame Leser*inne können die sechs Teams wieder leicht zusammenfügen. In den Geschichten geht es um Kollegialität, Teamgeist, Verlässlichkeit und den Spaß an der Arbeit: Da ist Federica, die eigentlich Architektin ist und durch ihren Kollegen zum Schnitzen kam. Da sind Karl und Massimo, die sich zu 100 Prozent auf ihre Kollegen verlassen müssen. Da ist Abdel, dem als Landesbeamter die interkulturelle Jugendarbeit am Herzen liegt. Da ist Tumaini, den der Glaube und der Tod mit seiner Kollegin verbinden. Da ist Erica, die mit ihrer Kollegin vom südlichsten Zipfel in die nördlichste Stadt Italiens zog, um die Menschen dort „happy“ zu machen.

Die oew stellte den Kalender heute gemeinsam mit Verkäufer Tintin Gardoso in der Tapezier-Werkstatt der Firma Fischnaller in Brixen vor – dem Arbeitsplatz zweier Kalender-Models: Veronika Frei und Ali Nurusi sind Raumausstatter, gemeinsam sind sie auch regelmäßig auf Montage unterwegs. „Wenn wir beide auf Baustellen vorfahren und damit beginnen, Löcher in die Wand zu bohren und Gardinen zu montieren, ernten wir manchmal skeptische Blicke – aber wir nehmen es mit Humor“, sagte Ali Nurusi bei der Präsentation.

Lisa Frei, Redaktionsleiterin der Straßenzeitung sprach einen weiteren Aspekt an: “Arbeit spielt eine große Rolle in unser aller Leben. Sie stiftet Identität und lässt uns im besten Fall über uns hinauswachsen.“ Wie essenziell Arbeit ist, erkenne man einmal mehr im Austausch mit arbeitslosen Menschen. Der Kalender wolle daher auch den Südtiroler Unternehmen ans Herz legen, vielfältigen Menschen eine Chance zu geben und auch in jenen Potenziale zu erkennen, die neu in unserer Gesellschaft Fuß fassen müssen.

Das Sozialprojekt zebra. bietet Menschen, die kaum oder nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle Tätigkeit, eine kleine Verdienstmöglichkeit. Längerfristig ersetzt der Straßenverkauf jedoch keine feste Anstellung. Mit dem Verkauf des Kalenders überbrücken die Verkäufer*innen die Pause, die aufgrund der kommenden zebra.Doppelnummer für Dezember und Jänner entsteht. Der Kalender ist zweisprachig und kann als Tischkalender sowie als Wandkalender verwendet werden.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal