Von: mk
Meran – Anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerschaft Merans an Mary de Rachewiltz ist am Donnerstag, den 20. November, der Eintritt im Palais Mamming Museum den ganzen Tag über (von 10.30 bis 17.00 Uhr) frei. Neben der Dauerausstellung sind zurzeit auch die beiden aktuellen Sonderausstellungen zu sehen: nämlich die Austellung „Mary’s Dream“ über Leben und kulturelle Tätigkeit von Mary de Rachewiltz und die Ausstellung „ZeiTraum“ von Valeria Ferrari und Johannes Inderst, kuratiert von Ursula Schnitzer im Rahmen der Ausstellungsreihe „Mamming Now“.
Mary’s Dream
Diese Ausstellung entstand aus der Zusammenarbeit des Palais Mamming Museums mit dem Museum Brunnenburg und der Akademie Meran. Sie erzählt die Geschichte einer Frau, das Werk einer Dichterin, Mary de Rachewiltz, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert. Die Geschichte eines Lebens, das vom einfachen Alltag und dem intellektuellen Reichtum literarischer Kreise, Universitäten, italienischer, amerikanischer und europäischer Verlage sowie von kulturellen und freundschaftlichen Beziehungen zu Schriftstellern und Schriftstellerinnen, Dichtern und Dichterinnen, Künstlern und Künstlerinnen sowie Musikern und Musikerinnen geprägt ist.
Die Ausstellungsstücke sind Dokumente, Bücher, handschriftliche Briefe, Kunstwerke, allesamt Zeugen eines interessanten Lebens. Es ist die Geschichte einer Frau, die es verstanden hat, „Bäuerin“ und gleichzeitig „Prinzessin“ zu sein, die im Pusterer Dialekt, auf Italienisch, Englisch und Französisch sprechen, träumen und sich sehnen konnte und für ihre Gedichte von Mal zu Mal die passendste Sprache ausgewählt hat, um ihre Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Mary de Rachewiltz hatte entschieden, ihr Leben auf utopische Weise zwischen Poesie und landwirtschaftlichem Engagement zu betten. Sie setzte sich für die versuchsweise Pflanzung von Zuckerahornen in Südtirol und in anderen Regionen Italiens ein, Bäume von besonderer Schönheit und nützlich für die menschliche Ernährung. Mary de Rachewiltz schrieb die Geschichte ihrer Kindheit selbst im Buch „Discretions“ nieder, das auf Englisch erschien und vom Atlantic Monthli Press Verlag in Boston im Jahr 1971 herausgegeben wurde. Es ist keine Autobiographie, sondern – wie Mary selbst in der Einleitung schrieb – „ein Dialog mit meinen Wurzeln und meinem Land“. Mary wuchs in Gais auf und war ein echtes Pusterer Mädel.
Schon im Alter von 14 Jahren vertraute der Vater ihr die Übersetzung einiger seiner Gedichte als Übung an und in der Folge übersetzte sie mit viel Einsatz einige der wichtigsten Werke von Pound und veröffentlichte 1985 die vollständige Übersetzung der Cantos auf Italienisch. Darüber hinaus schuf sie wichtige Übersetzungen amerikanischer Dichter wie Robinson Jeffers, Edward Estlin Cummings, Ronald Duncan und Denise Levertov ins Italienische. Als Dichterin schrieb sie verschiedene Sammlungen, die in Italien, in den Vereinigten Staaten und anderswo erschienen – sowie ihre wichtigen Memorialen „Discretions“.




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