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Britney Spears Memoiren: Abrechnung und Bekenntnisse

Dienstag, 24. Oktober 2023 | 09:11 Uhr

Popstar Britney Spears (41) packt in “The Woman in Me – Meine Geschichte” aus: In der ab Dienstag auch auf Deutsch erhältlichen Autobiografie behauptet die Sängerin etwa, dass sie während ihrer früheren Beziehung mit Justin Timberlake von dem Musiker schwanger geworden sei und abgetrieben habe. Timberlakes Sprecherteam reagierte auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht.

Spears und Timberlake hatten sich in den 90er-Jahren als Teenager in der US-Kindersendung “Mickey Mouse Club” kennengelernt. Von 1999 bis 2002 waren sie ein Paar. “Es war zwar eine Überraschung, aber für mich war es keine Katastrophe”, schreibt Spears über die Schwangerschaft. Sie habe Timberlake sehr geliebt und gehofft, sie würden “eines Tages eine richtige Familie werden”. Doch der Sänger habe das Kind nicht gewollt, sie seien zu jung dafür, schreibt Spears. Sie hätten sich zu einer Abtreibung entschlossen. “Wäre es nur nach mir gegangen, hatte ich das nie getan”, führt sie weiter aus.

Niemand sollte davon erfahren, sie hätten kein Krankenhaus aufgesucht. Spears Angaben zufolge nahm sie Pillen ein. Sie habe starke Krampfschmerzen und große Angst gehabt. “Bis zum heutigen Tag gehört das zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens”, schreibt Spears. Später habe sich Timberlake mehr und mehr distanziert und und die Beziehung per SMS beendet. Sie sei danach “wie am Boden zerstört” gewesen.

Die mehrfach mit Platin-Schallplatten und Grammy Awards ausgezeichnete Spears gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen der Musikgeschichte. In ihrem Buch schaut sie auf ihre Kindheit, auf Musikerfolge, Beziehungen und ihr Leben nach der Vormundschaft – und rechnet vor allem mit ihrem Vater ab. Gewidmet hat sie ihre neue Autobiografie ihren beiden Söhnen: “Für meine Jungs – ihr seid die Liebe meines Lebens”, schreibt sie. Mit Ex-Ehemann Kevin Federline hat sie die Söhne Sean Preston (18) und Jayden James (17). Das Paar trennte sich 2007 und trug danach einen bitteren Sorgerechtsstreit aus. Sie habe bei ihren Schwangerschaften alle Anzeichen einer Wochenbettdepression gehabt, über Traurigkeit, Angst, Erschöpfung und Verwirrung, so Spears. Dazu sei sie von Paparazzi verfolgt und von den Medien als Mutter heruntergemacht worden. Wochenlang habe sie ihre Kinder nicht sehen dürfen.

2008 war die Sängerin während des Sorgerechtsstreit um die kleinen Söhne psychisch zusammengebrochen. Damals wurde Spears’ Vater als Vormund für seine Tochter eingesetzt. Nach einem Gerichtsstreit erhielt Spears erst im November 2021 ihre Freiheit zurück. In emotionalen Anhörungen warf sie ihrem Vater und anderen Betreuern vor, sie völlig kontrolliert und sich an ihr bereichert zu haben. 13 Jahre habe sie sich der Vormundschaft unterworfen, ihre Freiheit aufgegeben und an auferlegte Regeln gehalten, nur um ihre Söhne sehen zu dürfen. Nichts sei ihr wichtiger auf der Welt, als ihre Kinder, schreibt Spears. “Ich würde mein Leben für sie geben.”

Von: APA/dpa