Tierisches Ungemach für Ex-Premier Boris Johnson

Geschützte Tiere hemmen Bau von Boris Johnsons Pool

Dienstag, 01. August 2023 | 15:29 Uhr

Als britischer Premierminister schimpfte Boris Johnson, dass Molche den Bau wichtiger Infrastruktur behinderten. Nun bereiten diese geschützten Tiere dem konservativen Politiker private Sorgen, wie die Zeitung “Telegraph” am Dienstag berichtete. Der 59-Jährige wolle auf seinem Anwesen in der Grafschaft Oxfordshire einen neuen Swimmingpool bauen lassen. Die Pläne würden jedoch die örtliche Population des Nördlichen Kammmolchs bedrohen, zitierte das Blatt.

“Die Kartierung zeigt, dass sich auf dem Anwesen ein Teich und ein Wassergraben unmittelbar neben der südlichen Grenze befinden, beide deutlich weniger als 250 Meter von der Position des geplanten Schwimmbeckens entfernt”, hieß es demnach in dem Bericht weiter. Es bestehe “eine begründete Wahrscheinlichkeit”, dass Kammmolche betroffen sein könnten. Wie der “Telegraph” schrieb, müsse der Ex-Premier vermutlich alle Molche in dem betroffenen Gebiet umsiedeln oder gleich einen neuen Lebensraum für die Tiere auf seinem fünf Hektar großen Anwesen schaffen.

“Verzögerungen durch die Molchzählung sind eine massive Belastung für die Produktivität und den Wohlstand dieses Landes”, hatte Johnson im Juli 2020 geklagt. Die wenige Zentimeter kleinen, leichten Tiere setzten sich nun zur Wehr, kommentierte der “Telegraph”. “Für Kammmolche überall dürfte sich das wie eine Rache anfühlen.”

Die Molche sind laut “Telegraph” aber nicht das einzige Hindernis für den Bau des Swimmingpools. Weil das Anwesen womöglich an der Stelle einer Burg aus dem 12. Jahrhundert steht, habe die örtliche Archäologiebehörde wegen des “erheblichen archäologischen Interesses” Einspruch eingelegt. Eine Entscheidung soll am 14. August fallen. Johnson wohnt mit Ehefrau Carrie und den drei gemeinsamen Kindern seit wenigen Monaten in dem denkmalgeschützten Herrenhaus Brightwell Manor, das er für mehrere Millionen Pfund erworben hatte.

Von: APA/dpa