Von: apa
Österreich geht mit Bernhard Wengers Film “Pfau – Bin ich echt?” in das Rennen um den Auslandsoscar. Die Geschichte um einen von Albrecht Schuch verkörperten Antihelden soll nach dem Dafürhalten der Jury der heimischen Filmwirtschaft in der Academy-Award-Kategorie Bester internationaler Film reüssieren. Der satirisch-unterhaltsame Seitenhieb auf die Welt der Künstlichkeit hatte Schuch für seinen Part den Austrofilmpreis als bester männlicher Hauptdarsteller eingebracht.
“Als Filmemacher hat man große Ziele und Träume, aber mit dem ersten Kinofilm als Österreichs Einreichung beim Auslandsoscar ausgewählt zu werden und damit für den heimischen Film werben zu dürfen, ist eine unglaubliche Ehre”, wird Regisseur Wenger in einer Aussendung des Fachverbandes der Film- und Musikwirtschaft zitiert.
Zahlreiche Erfolge auf internationalen Festivals
Der deutsche Hauptdarsteller Albrecht Schuch spielt in der österreichisch-deutschen Produktion einen Mann, “der beruflich als perfekter Begleiter durchs Leben geht – und dabei vergisst, wer er selbst ist”, heißt es. Mit der Besetzung der Hauptrolle war den Produzenten ein Coup gelungen, wirkte Schuch erst kürzlich auch im mehrfach oscarprämierten deutschen Drama “Im Westen nichts Neues” mit. In weiteren Rollen wartet “Pfau – Bin ich echt?” unter anderem mit heimischen Stars wie Julia Franz Richter oder Maria Hofstätter auf.
Österreichs Eisen im Oscarbewerb feierte seine Weltpremiere im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2024. Es folgten Auszeichnungen auf mehreren internationalen Filmfestivals, wie etwa in Stockholm oder Chicago, wo der Streifen als bester Debütfilm reüssierte. Für die Austro-Oscarjury ist Wenger ein “sehr schön getimter Film” geglückt, der durch “lakonischen Humor, der nicht aufdringlich ist”, überzeuge: “Ironisch und witzig spiegelt der Film ein zeitgemäßes Bild unserer Gesellschaft wider. Der Film regt sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken an.”
Jury lobt “grandiose Performance” als “lebender Selfie”
Schuch attestiert man eine “grandiose Performance” als “lebender Selfie”. Wenger führe in seinem ersten Langfilm ” ein großartiges Ensemble, das wie aus einem Guss spielt. Weiters besticht der Film durch eine präzise und formal authentische Handschrift sowie eine unverkennbare Bildsprache, die sich konsequent durchzieht”, so die Jury zu dem Streifen, der den österreichischen Film “in bester Tradition” repräsentiere.
Ob “Pfau – Bin ich echt?” bei den “98. Academy Awards” am 15. März 2026 im Dolby Theatre in Los Angeles unter den final Nominierten sein wird, entscheidet sich spätestens am 22. Jänner, wenn aus der im Dezember bekanntgegebenen Shortlist dann die Oscarnominierten herausextrahiert werden. Im vergangenen Jahr ging Österreich mit dem historischen Depressionsdrama “Des Teufels Bad” von Veronika Franz und Severin Fiala in das Rennen um den Auslandsoscar. Eine finale Nominierung war allerdings nicht gelungen.
Deutschland schickt “In die Sonne schauen”
Auch Deutschland hat am Donnerstag über seinen Auslandsoscar-Kandidaten entschieden. Das nördliche Nachbarland schickt das Drama “In die Sonne schauen” von Regisseurin Mascha Schilinski ins Rennen. Der Film handelt von vier jungen Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten auf einem Bauernhof leben. Schilinski erzählt von häuslicher Gewalt, Sehnsüchten oder Traumata und hatte damit bei den Filmfestspielen in Cannes den Preis der Jury gewonnen.
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