Von: apa
Schmuse-Poprocker Shawn Mendes, Rapper Central Cee und die Kult-Raver Scooter haben am Donnerstag das Publikum vor die Space Stage des FM4 Frequency Festivals in St. Pölten gelockt. Felix Jaehn gab indessen auf der Green Stage ein fantastisch kraftvolles Österreich-Comeback. Nach einem Outing als nonbinär und rund einem Jahr Bühnenpause zeigte sich die Ikone des Tropical House energetischer denn je – und brachte 20 Dragqueens und -kings mit auf die Green Stage.
Jaehn ist erst seit wenigen Wochen wieder auf den großen Bühnen zu sehen und wählt nach Therapie und Reha die Festivals sehr genau aus. Eigentlich waren für 2025 nur fünf Shows geplant, doch dann sei nachträglich die Anfrage für das Frequency gekommen. Es sind also sechs geworden: “Man kann ja eine Ausnahme machen. Ich hatte 2018 eine sehr gute Zeit hier”, begründete das DJ-Talent im APA-Gespräch kurz vor dem Auftritt.
Weltpremiere für neuen Song von Felix Jaehn
Die Show war auch eine Premiere, denn mit Jaehn waren 20 Dragqueens und -kings auf der Stage – ein bewusstes Zeichen, um Queerness sichtbar zu machen. Als DJ will er seine “Reichweite nutzen”, als nicht binärer Mensch will sie selbst aber auch sichtbar sein. Jaehn fühlt sich nun auf der Bühne wieder wohl: “Die Ängste und Sorgen sind mir genommen worden. Und Auftritt für Auftritt werden die alten Erinnerungen überspeichert und ich bin dabei, neue, schöne Erinnerungen zu schaffen.”
Am 22. August wird der neue Song “Bang Bang! Baby, Show Them”, den Jaehn zusammen mit Leony produziert hat, erscheinen: “Es geht darin darum, an sich selbst zu glauben und weiter zu machen, egal was andere sagen. Irgendwann kommt der Durchbruch und du hast dein Glow-up und das ist dieser Bang Bang-Moment.” Diesen Moment scheint er gerade zu erleben, denn die Präsenz von Fee, so ihr Name im privaten Umfeld, war Donnerstagnacht mitreißend. “Bang Bang!” hatte in St. Pölten seine Weltpremiere und das Zeug zum Hit, denn die Fans tanzten sofort mit.
Von Kuschel-Rock über Rap bis hin zu “Hyper Hyper”
Wohlgefühlt hat sich das Publikum auch bei Kuschel-Pop und -Rock von Shawn Mendes, der gleich zum Beginn seines Auftritts seine Hits “There’s Nothing Holdin’ Me Back” und “Treat You Better” mit Schmuse-Faktor hinausschmetterte. Das Publikum kreischte verzückt, Tränen kullerten und die vorwiegend weiblichen Fans wollten ihn am Ende seiner Show gar nicht gehen lassen. Doch Central Cee und Scooter machten den Abschluss auf der Space Stage. Eingeraved wurde mit “Maria (I Like It Loud)”. H. P. Baxxter kündigte feierlich an: “Scooter is in the house. Are you ready to rave?” Es folgten die Klassiker wie “How Much Is the Fish” und H. P. Baxxters Standardsätze wie “Life can be hard, but Scooter is harder”. Der tanzenden Menge gefiel es, der Abschluss des zweiten Frequency Festivals war damit perfekt.
Wienerin Ella Stern als Hoffnung für deutschen Pop-Markt
Die Wienerin Ella Stern war am Donnerstag einer der ersten Acts auf der Red Bull Stage: Für die 28-jährige Musikerin war es der erste Festivalauftritt überhaupt. Sie trifft gerade den Nerv ihrer Generation und zwar mit einer gehörigen Portion Wiener Schmäh, Trotz gegenüber der Elterngeneration und Augenzwinkern. Hervorzuheben sind dabei ihre Titel “kaiserin von wien”, “leider not”, “Ella” oder auch “R & J”. Das Kontrastprogramm zu Ella Stern ging am Nachmittag nebenan auf der Green Stage über die Bühne: Die rotzfreche deutsche Rapperin Ikkimel wackelte kräftig mit ihrem Allerwertesten und fragte: “Steht hier noch jemand auf Ärsche?”
Für den letzten Festivaltag stehen unter anderem die norwegische Sängerin Aurora, Bonez MC, Bibiza sowie Hollywood-Star Will Smith und Dance-Ikone Kygo in den Startlöchern. Das Wetter verspricht auch für Freitag Hitze – diesmal sogar mit bis zu 35 Grad Celsius.
(Von Ingrid Kornberger/APA)
(S E R V I C E – www.frequency.at/)
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