Udo Wachtveitl blickt dem halbrunden Geburtstag gelassen entgegen

“Tatort”-Kommissar im Pensionsalter: Udo Wachtveitl wird 65

Samstag, 21. Oktober 2023 | 07:48 Uhr

Als Udo Wachtveitl erstmals als Kommissar Franz Leitmayr in die Wohnzimmer der österreichischen “Tatort”-Gemeinde flackerte, krümelte er den Beifahrersitz des Autos voll und knutschte seine Freundin. Sein Fernsehkollege Ivo Batic (Miroslav Nemec) las ihm unterdessen Kontaktanzeigen vor. 32 Jahre ist diese erste Folge des damals neuen Münchener “Tatort”-Duos her. Nun kommt Wachtveitl am 21. Oktober mit 65 Jahren ins Pensionsalter.

Inzwischen sind die beiden TV-Kommissare, die damals noch so betont jugendhaft inszeniert wurden, graue Eminenzen des Fernsehkrimis geworden – die dienstältesten nach Ulrike Folkerts, die als Lena Odenthal noch zwei Jahre früher beim “Tatort” antrat. Österreichs Vertreter Moritz Eisner, gespielt von Harald Krassnitzer, ist seit 1999 an Bord der Krimireihe.

Eine Woche nach dem halbrunden Geburtstag von Wachtveitl wird die neueste “Tatort”-Episode aus München ausgestrahlt: “Königinnen”, ein Krimi um Zwiebel- und Weißwurstmajestäten und die MeToo-Debatte – und der 93. Fall für Batic und Leitmayr. Mehr Fälle hat noch kein Ermittlerteam gelöst, und man muss kein Hellseher sein, um zu sagen, dass es weitere 93 wahrscheinlich nicht geben wird.

Über ein Ende für das “Tatort”-Duo, das regelmäßig weit vorne in den Beliebtheitsrankings der Fernsehermittler landet, wird spätestens spekuliert, seit es im vergangenen Jahr im Weihnachts-“Tatort” ganz offen angesprochen wurde. Der Bayerische Rundfunk hält sich zu möglichen Plänen aber noch bedeckt. Entschieden sei nichts, heißt es da. Gespräche liefen.

Vom Amtsantritt bis zu ihrem 25. Dienstjubiläum vor sieben Jahren starben mehr als 150 Menschen im Münchner “Tatort”. Das macht im Schnitt mehr als zwei Tote pro Folge. Sieben Assistenten haben die Kommissare verschlissen. Aktuell im Dienst ist die Nummer acht: Ferdinand Hofer als Kalli. “Enorm professionell, aber immer mit der unterliegenden Münchner Lockerheit”, beurteilt Regiealtmeister Dominik Graf das Duo in der Dokumentation “30 Jahre Leitmayr und Batic”, die der Bayerische Rundfunk 2021 zum Jubiläum zeigte.

Doch wie auch immer es weitergeht mit seinem Kommissar Leitmayr, der gebürtige Münchener Wachtveitl kann mutmaßlich irgendwann auch gut leben ohne den sonntäglichen Kultkrimi. Er arbeitet auch als Synchronsprecher (sprach zum Beispiel eine Meeresschildkröte in “Findet Nemo”), hält Lesungen – und auf der Website seiner Agentur sind Fußball, Ski und Tennis als seine Sportarten angegeben, Gitarre als sein Instrument.

Von: APA/dpa