Von: Ivd
Aalborg – Der Aalborger Zoo in Dänemark steht derzeit im Mittelpunkt einer hitzigen Debatte. Grund ist ein öffentlicher Aufruf auf Instagram, in dem das Tierparkteam gesunde Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hühner und sogar Pferde als Futterspenden für Raubtiere wie Löwen, Tiger und Luchse entgegennimmt.
In dem Beitrag, der mittlerweile die Kommentarfunktion deaktiviert hat, schreibt das Zoo-Team, dass die Tiere „behutsam von Fachpersonal eingeschläfert“ würden. Für Pferdebesitzer sei sogar eine mögliche Steuervergünstigung vorgesehen. Ziel sei es, den Fleischfressern eine möglichst natürliche Ernährung zu bieten – mit Fell, Knochen und allem, was dazu gehört.
Zoodirektor verteidigt die makabere Praxis
„Wenn man Raubtiere hält, muss man ihnen Fleisch zur Verfügung stellen“, erklärte Vizedirektorin Pia Nielsen laut BBC. „Es ist sinnvoll, Tiere, die aus verschiedenen Gründen eingeschläfert werden müssen, auf diese Weise zu verwenden.“ Laut Nielsen ist diese Praxis in Dänemark weit verbreitet – und werde von vielen Gästen und Partnern des Zoos unterstützt.
Trotzdem ist die Empörung groß. Besonders international stößt das Vorgehen auf Kritik. Bereits 2014 geriet ein dänischer Zoo ins Kreuzfeuer, als eine gesunde Giraffe namens Marius öffentlich eingeschläfert und anschließend vor Publikum zerlegt wurde – als Futter für die Löwen.
Natürliche Auslese in einem unnatürlichen Umfeld
Der Aalborger Zoo betont, man orientiere sich mit dieser Praxis an der natürlichen Nahrungskette und sehe es als Teil der eigenen Verantwortung. Spender können bis zu vier Kleintiere pro Werktag ohne Voranmeldung abgeben. Bei Pferden gelten strikte Auflagen: Ein Equidenpass ist Pflicht, ebenso wie ein medikamentenfreier Zeitraum von 30 Tagen.
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