Blick vom Hafen aus auf die kroatische Adria-Stadt

Dubrovnik verbannt Rollkoffer aus historischer Altstadt

Mittwoch, 28. Juni 2023 | 11:35 Uhr

Die kroatische Küstenstadt Dubrovnik verbietet Rollkoffer in der historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Weil die Trolleys zu viel Lärm auf den mit Kalkstein gepflasterten Straßen verursachen, müssen Touristen sie tragen, berichteten kroatische Medien. Das Rollkoffer-Verbot, das zu Beginn der diesjährigen Tourismussaison eingeführt wurde, gehört zu den Maßnahmen, mit denen die süddalmatinische Stadt gegen die Lärmbelästigung vorgeht.

Für Urlauber, die sich nicht an die neuen Regeln halten, soll es keine Strafen geben. “Wir werden niemanden bestrafen, sondern in Gesprächen aufklären”, sagte der Bürgermeister von Dubrovnik, Mato Franković, gegenüber dem Regionalsender N1. Wie er erklärte, reagiert die Stadt mit solchen Maßnahmen auf Beschwerden der Einheimischen.

Im November sollen im Stadtzentrum Stellen zur Gepäckaufbewahrung errichtet werden, wo Urlauberinnen und Urlauber ihre Koffer deponieren können. Die Stadt will dann dafür sorgen, das Gepäck zu deren Unterkünften zu transportieren. Der Bürgermeister hat noch weitere Pläne. Das Ziel sei, ein Logistikzentrum am Flughafen von Dubrovnik zu schaffen, von wo das ganze Gepäck direkt an die Unterkünfte geliefert werden soll, sagte er zur Tageszeitung “Jutarnji List”. Danach sollen Touristen gar keine Koffer mehr in die Altstadt mitnehmen dürfen.

Um die Dubrovnik-Besucher über die geltende Regel zu informieren, wurde ein animiertes Video erstellt, das vorerst auf den Flügen von Croatia Airlines und auf Kreuzfahrtschiffen gezeigt wird. Schon seit Jahren ist es verboten, durch die Altstadt in Badeanzügen zu spazieren. Besucherinnen und Besucher dürfen auch nicht auf Denkmäler klettern oder Haustiere ohne Leine mitnehmen. In der Altstadt sind unter anderem Fahrräder verboten.

Im Kampf gegen den Lärm im historischen Stadtzentrum geht die Stadtverwaltung besonders rigoros gegen laute Musik in Lokalen vor. Seit Vorjahr gilt eine Lärmobergrenze, deren Einhaltung mit fix installierten Messgeräten kontrolliert wird. Wird es in einem Lokal zu laut, wird zusätzlich zur Geldstrafe die Terrasse für eine Woche gesperrt. Beim dritten Verstoß kann das Lokal mit einer Dauersperre der Terrasse rechnen. Wegen dieser Maßnahmen, die im Außenbereich den Lärmpegel auf 55 Dezibel begrenzen, nannten Medien die Altstadt eine “unplugged Zone”.

Von: apa