Todes-Stausee nach Polterabend durchquert

Ein Betrunkener schafft es – alle anderen sind tot

Donnerstag, 14. September 2017 | 07:11 Uhr

Las Vegas – 275 Personen sind in den letzten zehn Jahren am Hoover Dam in Las Vegas ums Leben gekommen. Nun ist es einem Mann erstmals gelungen, den Stausee zu durchqueren – nach einem Junggesellenabend.

Arron Hughes aus North-Wales wurde nach seinem feuchtfröhlichen Abenteuer verhaftet und zu einer Geldstrafe von 330 Dollar verdonnert.

In Wahrheit hatte der 28-Jährige unwahrscheinliches Glück: Als er ins Wasser sprang, waren neun von zehn Turbinen ausgeschaltet. Die 275 Personen, die den Stausee am Hoover Dam durchqueren wollten, starben, weil sie entweder in die Turbinen gesogen oder an der Wand zerdrückt wurden.

Am Staudamm an der Grenze zwischen Arizona und Nevada wird Strom für Las Vegas erzeugt. Zu der Zeit, an der am meisten Elektrizität produziert wird, rinnt genug Wasser durch die Generatoren, um 15 durchschnittlich große Schwimmbecken in einer Sekunde zu füllen.

„Man geht nach Las Vegas, um Spaß zu haben, oder?“, erklärte Arron Hughes Medienberichten zufolge.

Nach 37 Stunden Party fuhr die Truppe in einem gemieteten Pick-up zum Hoover Dam. „Es war wie in einem Ofen auf dem Rücken des Trucks und die meisten von uns hatten die Nacht zuvor durchgemacht. Dann dachte ich: Ich gehe schwimmen“, meinte Hughes. Angefeuert von seinen Kollegen sprang er in den Colorado River. Weil er spürte, wie er in die Richtung des Damms gesogen wurde, war das Schwimmen alles andere als leicht.

Erschöpft, aber lebend kam er trotzdem nach rund 30 Minuten auf der anderen Seite an. Erst die Polizei klärte ihn auf, wie waghalsig sein Unterfangen war. Trotzdem bereut Arron Hughes seinen Leichtsinn nicht. „Das war es definitiv wert“, erklärte er. Seine Kollegen hätten ihn für eine Legende gehalten. „Meine Handy hörte nicht auf, zu klingeln“, erzählte er laut einem Bericht von WalesOnline.

Auch Vertreter des Guinness-Buch der Rekorde haben Kontakt zu dem 28-Jährigen aufgenommen. Doch weil kein offizieller Schiedsrichter den Rekord beobachtet hatte, wird es Arron Hughes wohl nicht ins Buch schaffen.

Von: mk