Hersteller werden automatisch Nutzungsdaten zugesandt

Hacker entdecken Datensammelwut bei Funkvibratoren

Sonntag, 14. August 2016 | 11:07 Uhr

Was im eigenen Schlafzimmer passiert, sollte nach Wunsch auch dort bleiben. Der amerikanische Sexspielzeughersteller We-Vibe teilt diese Meinung offenbar nicht. Laut Medienberichten wurde der App-Code eines seiner Funk-Vibratoren von Hackern unter die Lupe genommen und dabei entdeckt, dass heikle Daten wie Nutzungsdauer, Temperatur und Intensität dem Hersteller automatisch übermittelt werden. Der “We Vibe 4 plus” benannte Vibrator erlaubt es seinen Nutzern, das Sexspielzeug mittels Smartphone über kürzere (mit Blootooth) und auch längere Distanzen fernzusteuern. Dabei stehen verschiedene Modi der Stimulierung zur Verfügung. Gerade für Pärchen, die in einer Fernbeziehung leben, könne dies ein interessantes Liebeswerkzeug sein, so die Werbung.

Auf der Hacker-Konferenz Defcon in Las Vegas wurde dieser Sachverhalt – halb schmunzelnd, halb ernst – in aller Öffentlichkeit zur Sprache gebracht. Der Hersteller Standard Innovation Cooperation verteidigte sich mit der zu erwartenden Erklärung, die Daten rein zu Marktforschungszwecken erheben zu lassen. Ein genaueres Lesen der Nutzungsbedingungen ergab zwar keinen konkreten Hinweis auf den krassen Privacy-Eingriff, schließt diesen in einer schwammigen Formulierung aber auch nicht vollkommen aus.

Von: mho