Richterin erkannte Beweis an

Scheidung, weil Mann Textnachricht seiner Frau ignoriert

Montag, 24. Juli 2017 | 08:03 Uhr

Hsinchu – Wer auf eine bereits gelesene Text-Nachricht am Handy nicht reagiert, könnte vor Gericht den Kürzeren ziehen. Dies beweist ein Fall aus Taiwan, wo dieses Verhalten sogar zur Scheidung eines Ehepaares führte.

Die Richterin gab dem Scheidungsantrag einer Frau in Hsinchu vor allem deshalb statt, weil diese mithilfe ihres Smartphones beweisen konnte, dass ihr Mann sie in einer brenzligen Situation ignoriert hatte.

Die Frau nutzte den Messengerdienst Line, um ihrem Ehemann mitzuteilen, dass sie nach einem Autounfall im Krankenhaus lag. Kurz darauf fragte sie ihn noch, warum er nicht auf die Nachricht reagiere. Doch von ihm kam immer noch keine Botschaft.

Dass er die Nachricht gelesen hatte, verrieten die zwei Häkchen beim Text auf dem Bildschirm. Später erschien der Ehemann zwar im Krankenhaus. Trotzdem reichte seine fehlende Reaktion aus, dass das Gericht dem Scheidungsantrag wegen schwerer kommunikativer Differenzen zustimmte.

Dass der Umgang mit Text-Nachrichten am Handy das einzige Problem des Paares war, darf allerdings bezweifelt werden. Das Paar, das seit 2012 verheiratet war, lebte bei der Familie des Mannes, die die Frau schlecht behandelt haben soll. Außerdem musste die Frau offenbar sämtliche Ausgaben im Haushalt selbst bezahlen, während ihr Mann arbeitslos war.

Auch bei der Scheidungsverhandlung vor Gericht ist der Mann nicht erschienen.

Von: mk