Wann Früchte noch essbar sind

Warum ist Obst innen manchmal braun oder schimmelig?

Montag, 01. September 2025 | 09:38 Uhr

Von: mk

Bozen – Früchte, die äußerlich frisch und unversehrt aussehen, sind im Inneren manchmal braun oder schimmelig. Veränderungen im Fruchtfleisch können durch unsachgemäße Lagerung verursacht sein, auch kann es sich um Druckstellen handeln, die beim Transport oder bei der Lagerung entstanden sind.

Verfärbungen können darüber hinaus die Folge eines Nährwertmangels oder einer Stoffwechselstörung der Pflanze sein. Ein Beispiel dafür ist die Stippe bei Äpfeln.

Nicht zuletzt können eindringende Schädlinge, darunter Würmer und Insekten, oder Mikroorganismen wie Schimmelpilze dazu führen, dass Obst im Inneren bereits verdirbt, obwohl es äußerlich noch gut aussieht.

Bei Äpfeln werden faulige Stellen in Kombination mit weißem Schimmelrasen im Kerngehäuse als Kernhausfäule bezeichnet. Die Ursache dafür sind Schimmelpilzsporen, die bereits während der Apfelblüte in den Blütenkelch gelangen. Der Befall beginnt daher im Kerngehäuse und breitet sich während der Apfelreife weiter aus, auch im Fruchtfleisch. An der Oberfläche wird die Kernhausfäule sichtbar, wenn sie den Stiel- oder Kelchansatz des Apfels erreicht.

Unabhängig von der jeweiligen Ursache stellt sich für Verbraucher und Verbraucherinnen die Frage, ob die betroffenen Früchte noch essbar sind. Früchte mit braunen Druckstellen, Stippigkeit und Wurmgängen kann man in den meisten Fällen noch essen oder weiterverarbeiten, nachdem man die schadhaften Stellen großzügig entfernt hat. Auch kleine faulige Stellen lassen sich in der Regel herausschneiden.

„Stellt man jedoch Schimmel fest, ist immer Vorsicht anzuraten“, mahnt Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Denn bekanntlich können die unsichtbaren Pilzfäden bereits das ganze Lebensmittel durchziehen. Besonders in saftigen, wasserreichen Früchten breitet sich Schimmel sehr schnell aus. Einige Schimmelpilze bilden zudem gesundheitsschädliche Gifte. Aus diesen Gründen sind angeschimmelte Früchte im Ganzen zu entsorgen.“ Für Äpfel mit Kernhausfäule gilt: solange der Befall auf das Kerngehäuse beschränkt bleibt, ist es ausreichend, das Gehäuse großzügig auszuschneiden. Ist jedoch bereits das Fruchtfleisch befallen, sollte der Apfel im Ganzen entsorgt werden.

Wer einmal versehentlich eine befallene Stelle isst, braucht sich trotzdem nicht mit Sorgen zu plagen. In den allermeisten Fällen treten keine oder lediglich harmlose Symptome auf. Chronische Belastungen, also die regelmäßige Aufnahme von Schimmelpilzgiften über einen längeren Zeitraum, sollten jedoch wegen der möglichen Schädigung von Leber, Nieren und Nervensystem vermieden werden.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen