Ergebnis der Spontanbefragung zur Wahlbeteiligung

Zwischen Engagement und Ernüchterung

Mittwoch, 02. Juli 2025 | 07:00 Uhr

Von: luk

Bozen – Wählen gehen? Für viele ist das eine klare Sache – für andere offenbar ein Grund zum Schulterzucken. Unsere Leserbefragung von vergangener Woche zeigt: 62 Prozent der Teilnehmenden sagen entschieden „Ja, natürlich“. Ein starkes Signal für gelebte Demokratie und politisches Engagement.

Doch rund ein Drittel (31 Prozent) winkt ab: „Es ändert sich ja doch nichts“, lautet das ernüchterte Fazit dieser Gruppe. Weitere vier Prozent gaben an, dass sie sich nicht für Politik interessieren und drei Prozent machten ihre Wahlbeteiligung lieber vom Wetter abhängig: „Nur wenn es regnet“.

Insgesamt haben sich rund 2.000 Leserinnen und Leser an der Abstimmung beteiligt. Das Ergebnis zeigt: Die Demokratie lebt – aber sie steht auch unter Rechtfertigungsdruck. Zwischen Überzeugung, Resignation und Gleichgültigkeit verläuft eine Kluft, die zunehmend schwerer zu überbrücken ist.

Dabei gilt: Wer nicht wählt, überlässt anderen die Entscheidung – über Bildung, Umwelt, Wohnen, Gesundheit, über das tägliche Leben. Und Demokratie funktioniert nur, wenn möglichst viele mitmachen.

Darüber wurde auch im Kommentarbereich diskutiert. @sophie schreibt: “Am meisten kritisieren die Nichtwähler die ganze Politik und das System, diese sollten sich also dann auch mit Schimpfen zurückhalten.”

@Homelander sieht es so und eckt damit an: “Wenn es wichtige Wahlen sind, gehe ich wählen…da ich es so gelernt habe… Bringen tut es trotzdem nichts… man sieht es ja auch… und die Mehrheit der jungen interessiert es sowieso nicht mehr… Politik ist ein dreckiges Spiel, es dreht sich nur um sie, die wahren Probleme werden in eine Ecke gestellt… und uns will man weissmachen, Wahlen verändern etwas… der das noch glaubt, der träumt…”

@Schimmelreiter muss da widersprechen: “Wenn alle so denken würden, wo kämen wir dann hin? Diese Einstellung ist naiv, undemokratisch und politisch unreif, sowie ein Hohn für jene welche für das Wahlrecht gekämpft haben. Im Iran, Russland, China usw kann man nicht frei wählen, möchtest du das? Wenn man von etwas bzw jemanden überzeugt ist, dann sollte man auch zur Wahl gehen und das bzw den auch wählen, denn jede verlorene Stimme ist eine gewonnene Stimme derer welche du nicht in der Regierung haben möchtest.”

@Tita-Nina sieht es ähnlich: “Ich gehe wählen, weil ich ob gewonnen oder verloren so meinen Senf dazu geben darf….denn wer an die Urne geht, hat die Wahl und ich wäre für jede Stimme zählt und nicht erst ab einer Quote.”

Bezirk: Bozen

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